3 ladies – 3 Blickwinkel
Selbstbild vs. Fremdbild

3 ladies – 3 Blickwinkel
Selbstbild vs. Fremdbild

3 ladies – 3 Blickwinkel
Selbstbild vs. Fremdbild

„Ich bin…“, „Ich kann…“, „Ich tu…“! – wir glauben stets zu wissen wer wir sind und was uns als Mensch ausmacht, doch oftmals scheint sich das Selbstbild nicht mit den Vorstellungen anderer über einen selbst zu decken.

Eigenschaften, von denen wir denken, dass sie unseren Charakter prägen, sind in den Augen unserer Mitmenschen vielleicht gar nicht vorhanden. Wir wollten dieses Experiment wagen und uns genauer ansehen, welchen Eindruck wir voneinander haben und ob wir uns in den Beschreibungen der beiden anderen Ladies wiederfinden. 3 ladies – 3 Blickwinkel, Selbstbild – Fremdbild, Du vs. Ich!

Nina

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Selbstbild

Ich empfinde mich als eine sehr extrovertierte Person, die dennoch stets versucht, andere miteinzubeziehen. Darin liegt vielleicht auch meine größte Schwäche – ich zerdenke viel und möchte es allen recht machen, dabei passiert dann hin und wieder auch das Gegenteil und jeder bleibt auf der Strecke, einschließlich mir. Ansonsten bin ich ein sehr humorvoller Mensch, der gerne lacht…von Fäkalhumor angefangen, über „Schau mal da ist ein Fleck“-Scherze, bis hin zu anspruchsvollen Polit-Witzen.

Außerdem ist mir die Zeit mit Freunden und meiner Familie unglaublich wichtig. Aber ich bin nicht nur sehr gefühlsbetont, sondern auch ein Kopfmensch – Ehrgeiz prägt mich schon seit meiner Kindheit und ich hätte gerne auf alles eine Antwort (ein kleines Laster: ich ergoogle alles mir Unbekannte), dadurch bin ich ganz zwangsläufig auch eine unverbesserliche Rechthaberin (sorry an alle meine Mitmenschen).

Fremdbild

Alina über Nina

Erst letztes ist mir aufgefallen, dass ich Nina oft scherzhaft als ‚Kind‘ bezeichne (Was machst du schon wieder, Kind? :P) – ich, die Jüngere von uns beiden, sehe mich anscheinend ein bisschen in der Mutterrolle. Tatsächlich ist Nina aber sehr gut alleine lebensfähig und steht mit beiden Beinen im Leben. Seit ich sie damals in der Schule kennengelernt habe, hat sie sich sehr gewandelt, aber viele ihrer alten Wesenszüge behalten: Sie ist weiterhin sehr ehrgeizig (auch wenn nicht mehr so wie früher) und zielstrebig in der Uni und im Job, aber darin auch viel entspannter und unabhängiger geworden. Vor Abenteuerurlauben schreckt sie nicht zurück und auch das WG-Leben hat sie perfekt gemeistert.

Trifft man Nina zum ersten Mal wirkt sie fröhlich und offen, aber es gibt vieles, was man auf den ersten Blick nicht sieht. Zum Beispiel, dass sie oft die Bedürfnisse anderer vor ihre eigenen stellt, was ich manchmal in meiner Mutterrolle gar nicht gerne sehe. Oder, dass sie, obwohl sie das Nesthäkchen ist, oft eher wie eine große Schwester benimmt. Aber das zeigt, dass sie sich sorgt und (fast zu viele) Gedanken macht. Außerdem ist sie unglaublich loyal und lustig, was sie zu einer wunderbaren Freundin macht, die mich hoffentlich noch viele Jahre erhalten bleibt <3

Márcia über Nina

Nina habe ich ganz am Anfang kennengelernt als ich nach Wien gezogen bin. Da haben wir aber noch nicht viel miteinander geredet, denn ich war viel zu schüchtern und es kam mir vor als sei sie es auch. Dabei ist sie es überhaupt nicht. Sie ist sogar ziemlich frech. Nina ist eine harmonievolle Person. Sie möchte immer, dass sich alle um sie herum wohl fühlen, und wenn es jemandem mal schlecht geht, dann steht sie sofort vor der Tür. Einmal habe ich eine Bleibe gebraucht bis ich in meine neue Wohnung ziehen konnte und da hat sie mir sofort angeboten bei ihr zu wohnen.

Sie ist der Ruhepol zwischen Alina und mir. Wir beide sind uns manchmal ein bisschen zu ähnlich und da kann es auch mal laut werden. Genau in dem Moment kommt Nina ins Spiel. Sie bringt alles wieder ins Lot. Es mag kitschig klingen aber Nina ist wie Sonnenschein nach dem Regen. Wenn es dir mal schlecht geht und ihr trefft euch zufällig, dann ist der Tag praktisch gerettet. Mit ihren lustigen Sprüchen zaubert sie einem immer ein Lächeln ins Gesicht.

Alina

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Selbstbild

Jetzt bin ich bereits 21 Jahre auf dieser Welt und habe immer noch das Gefühl, dass ich mich selbst nicht einhundertprozentig kenne. Aber ich denke, dass das nie ganz einfach ist und man sich durch die Augen anderer immer wieder neu entdecken kann.

Bei mir treffen, denke ich, ganz unterschiedliche Extreme aufeinander: Einerseits bin ich sehr quirlig und rede viel, während ich auch sehr nachdenklich in Dokus oder Bücher versunken sein kann. Ich fackle nicht lange und sage meistens sofort was ich denke, obwohl ich andererseits ewig für kleine Entscheidungen brauche. Ich bin gleich sehr aufgeschlossen und mag jeden sofort, aber mein Herz schütte ich nur ganz selten an wenige Personen aus. All das kann auch einen selbst verwirren! Sicher kann ich aber sagen, dass sich nichts zwischen meine Freunde/ Familie  und mich stellen kann, denn die Beziehungen in meinem Leben sind mir heilig.

Ich bin meistens sehr gut gelaunt und fröhlich, lange traurig zu sein oder sich zu viele Gedanken zu machen passt einfach nicht zu mir! Ein kleines, großes Laster zum Schluss: Ich bin unheimlich neugierig. 😛

Fremdbild

Nina über Alina

Alina ist ein sehr liebenswürdiger Mensch. Nach außen wirkt sie wie eine taffe Supercheckerin, aber innerlich ist sie sehr sensibel. Sie hat ein großes Herz und wenn man es einmal in dieses geschafft hat, tut sie alles für einen und verzeiht unglaublich viel. Sie hat genaue Vorstellungen von ihrem Leben und ist stets dahinter, diese in die Tat umzusetzen. Zielstrebigkeit zeichnet sie demnach auf alle Fälle aus. Außerdem hat Alina keine Angst den Mund aufzumachen und ihre Meinung zu sagen – sobald ihr etwas gegen den Strich geht, aber auch, um ihre Ideale kundzutun und über diese zu diskutieren.

Ich kenne dieses tolle Mädchen nun schon seit ungefähr 7 Jahren und so kann ich sagen, dass es sich in einigen Bereichen charakterlich ziemlich verändert hat, vielleicht nennt man das aber auch einfach „Erwachsen werden“. Kompromissbereitschaft und Spontanität prägen nun ihr Wesen, früher war das nicht wirklich der Fall. Wenn ich Alina in drei Worten beschreiben müsste, wären diese: laut, intelligent, liebenswürdig (ich schummle mal: lustig und sensibel ist sie auch noch :)).

Márcia über Alina

Alina habe ich eigentlich im leicht angetrunkenen Zustand kennengelernt. Damit meine ich, dass wir beide ziemlich lustig drauf waren. Und das Erste was mir aufgefallen ist: „Boaahhh redet sie viel“. Ich habe leider nicht gemerkt, dass ich das sehr laut gesagt habe, denn plötzlich war es still um uns herum. Man konnte spüren wie die Blicke eifrig zwischen uns beiden hin und her wechselten. Da fing Alina an zu lachen und alle anderen auch. „Puhhh“ dachte ich mir in dem Moment….

Alina redet viel. Über Fußball, glitzer Nagellack, den Sinn des Lebens, Flüchtlingspolitik, roten Lippenstift, Brexit und das alles innerhalb von fünf Minuten. Ihre Interessen sind breit gefächert und sie kennt sich bestens darin aus. Wenn sie etwas nicht weiß, dann steigert das ihren Ehrgeiz, mehr darüber zu erfahren. Nach außen hin wirkt sie extrovertiert und quirlig, aber tief im Inneren ist sie eine sensible Person, die sich viele Gedanken macht. Wer einmal diese Alina zu Gesicht bekommt, hat den Jackpot geknackt. Sie hat ein großes Herz und für ihre Familie und Freunde würde sie wirklich alles tun.

Márcia

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 Selbstbild

Ich finde es immer sehr schwierig mich selbst einzuschätzen. Ich glaube es liegt daran, dass ich mich in den letzten Jahren so verändert habe. In der Schulzeit war ich sehr ruhig und schüchtern. Diese Eigenschaften habe ich mit nach Wien genommen und als ich Nina kennenlernte, habe ich kaum ein Wort über die Lippen gebracht. Das denken viele Leute gar nicht von mir. Wer mich jetzt kennenlernt, kann sich nie im Leben vorstellen, dass ich mal schüchtern war. Ich bin ziemlich offen und rede viel. In der Hinsicht hat mir der Umzug nach Wien wirklich gut getan. Ich bin auch sehr direkt (manchmal zu sehr). Wenn mir etwas nicht passt, dann sage ich das auch.

Auch wenn ich manchmal schlechte Tage habe, glaube ich eine sehr starke Person zu sein. Dies liegt daran, dass ich in meinem kurzen Leben schon einiges durchmachen musste wodurch ich als Person gewachsen bin. Meine Familie und Freunde sind mein Ein und Alles. Für sie würde ich alles stehen und liegen lassen. Ich habe ein offenes Ohr und versuche stets mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Meine Loyalität geht sogar so weit, dass ich Ninas jetzigen Freund einmal angeblich „gewürgt“ und „gedroht“ hätte (ich kann das aber nicht bestätigen 😉 ): „Wenn du ihr weh tust, dann tue ich dir auch weh“. Manchmal geht mein portugiesisches Temperament mit mir durch.

Fremdbild

Nina über Márcia

Márcia ist eine kleine Quasseltante. Mit ihr hat man immer etwas zu besprechen und das ist auch schön, denn als ich sie kennengelernt habe, war sie ziemlich schüchtern und man musste sie erst aus der Reserve locken. Heute weiß sie, wer sie ist und sie hat das nötige Selbstbewusstsein, um sich durchzusetzen. Außerdem empfinde ich sie als eine unglaublich starke Person. Damit ist jedoch keine Muskelkraft gemeint, sondern ihre mentale. In stressigen oder nicht so schönen Zeiten bewahrt sie Ruhe und sammelt sich. Das finde ich sehr bewundernswert.

Márcia spricht viele Sprachen und hat einen multikulturellen Background. Sie hat schon in einigen Ländern gelebt und doch ist sie deswegen nicht heimatlos – viel mehr ist sie überall zu Hause und vereint portugiesisches Temperament mit deutscher Organisiertheit und österreichischem Schmäh. Apropos Temperament: Hin und wieder fährt Márcia auch ihre Krallen aus, vor allem, wenn es um ihre Freunde geht. Tut man einem Menschen weh, der ihr wichtig ist, tut man ganz zwangsläufig auch ihr weh. Sie ist sehr loyal und findet blöd, wen auch immer man selbst blöd findet :).

Alina über Márcia

Márcia ist eine richtige Portugiesin und ich denke, dass wir uns in manchen Punkten sehr ähnlich sind: Wir sind aufbrausend, reden viel und diskutieren gerne. Aber wenn man ein bisschen genauer hinsieht merkt man, wie nachdenklich und zart sie im Inneren eigentlich ist.

Sie braucht garantiert niemanden, der ihr sagt, was sie tun oder lassen soll: Márcia hat immer einen Plan (oder wirkt zumindest so) und weiß, was sie vom Leben möchte. Dabei kommt aber auch das eigentliche Leben nicht zu kurz – mit ihr kann man bis in die Morgenstunden tanzen und bekommt dann eine kleine Liebes-Attacke (:P <3). Ihr Selbstbewusstsein und ihr Aussehen (diese Haare!) haben mich am Anfang ein wenig eingeschüchtert, aber bald haben wir einander besser kennengelernt und dann merkt man, dass sich hinter der laaaaangen Wallemähne eine sehr loyale Löwenmama  versteckt, die einen sehr weichen Kern hat.

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4 Comments

  • 9 Jahren ago

    supersupersupersüßer beitrag von euch 🙂 und voll interessant 🙂

    • Nina
      9 Jahren ago

      Freut mich, dass dir der Beitrag gefällt. Wir waren auch sehr überrascht, was wir da zu lesen bekamen. Die Selbstbilder passen tatsächlich ziemlich gut zu den Fremdbildern.

      Liebe Grüße,
      Nina

  • 8 Jahren ago

    Das ist ein wunderschöner Beitrag von euch. Ich glaube man selbst übersieht generell ein paar Dinge, die einen ausmachen und diese Idee Selbstbild und Fremdbild nieder zu schreiben, kann einem helfen, das Selbstwertgefühl etwas zu pushen.
    In der Maturaklasse (auch schon ein paar Jährchen her) hatten wir auch so etwas ähnliches unternommen. Jeder musste ein Wort zu jedem Schulkollegen finden, dass ihn/sie am besten beschreibt. Das hat auch unsere Gemeinschaft gestärkt und es waren tolle Adjektive dabei. Habe diesen Zettel noch immer in meiner Geldbörse. Eine tolle Erinnerung.
    Freue mich schon auf weitere tolle Beiträge von euch, die mehr auf die persönliche Ebene gehen.

    Liebe Grüße,
    Siri

    • Nina
      8 Jahren ago

      Liebe Siri,
      vielen lieben Dank für deine nette Nachricht. Es freut mich sehr, dass dir unser Artikel gefallen hat. Wir haben durch ihn einiges über uns gelernt und ich finde, man sagt anderen viel zu selten, was man denkt und welche Eigenschaften man besonders mag. Den Zettel musst auf jeden Fall aufheben, es ist immer wieder schön, so etwas zu lesen.

      Liebe Grüße,
      Nina