Dream big and dare to fail – Von der Angst etwas zu wagen
Dream big and dare to fail – Von der Angst etwas zu wagen
Ich bin ein eher zögerlicher Mensch. Das beginnt schon beim Shoppen und geht bis zu wirklich ersten Fragen. Doch hin und wieder sollte ich mehr wagen, einfach ins kalte Wasser springen. Und dabei hilft mir mein neues Credo.
Muss das wirklich sein?
Ist das richtig so? Muss das wirklich sein? Das könnte in die Hose gehen! – viele neigen dazu, schon die kleinsten Entscheidungen in ihrem Leben zu zerdenken. Ab und zu muss ich mich leider zu ihnen zählen. Beim Shoppen fängt das Spiel auch schon an. Ich hinterfrage den Nutzen des Gegenstandes, wiege den Preis mit der Qualität ab und brauche auf diese Art einfach ewig, bis ich schließlich bei der Kassa stehe und feststelle, dass ich wieder nur Basic-Teile in meinen Händen halte. Ausgefallenere Sachen stehen mir nicht, würde ich behaupten. Doch in Wirklichkeit bin ich einfach nur zu feige sie zu tragen – hoch erhobenen Hauptes. Ich bin es nicht gewohnt, mich in schicker Kleidung zu sehen und denke automatisch, dass auch andere über meinen Aufzug sehr erstaunt wären. Dabei sollte es mir egal sein, was andere über mich denken. Die Realität ist, dass es das aber leider nicht ist.
Lebensträume oder nur Hirngespinste?
Aber auch viel wichtigere Bereiche meines Lebens sind von Unsicherheiten betroffen. Wahrscheinlich macht es das Alter oder es ist ein Charakteristikum unserer Generation, ständig daran zu zweifeln, wirklich den richtigen Werdegang eingeschlagen zu haben. Man frag sich, ob einen das Berufsfeld ein Leben lang glücklich macht oder man doch sogar perfekt fürs Tischlern gemacht wäre. Einmal im Ausland wohnen wäre natürlich auch nicht schlecht. Ein neues Studium beginnen und das Hobby zum Beruf machen steht übrigens auch noch auf der Liste. Es gibt viele Dinge, die man leicht träumen kann, doch oft bleiben sie nur ein Hirngespinste. Zu groß ist die Angst einen Schritt in die neue Richtung zu wagen.
Ja – Nein – Vielleicht
Am dümmsten verhalten wir uns meiner Meinung nach beim Eingehen neuer Beziehungen. Eigentlich ist man schon lange die Freundin oder der Freund eines anderen, aber sich so zu bezeichnen, wäre eine Todsünde. Nur schön langsam, damit es ja nicht zu ernst wird. Márcia hat das problematische Liebesspiel in unserer digitalen Welt bereits beschrieben. Es dürfte eine Krankheit unserer Generation sein, alles haben und gleichzeitig keine Verpflichtungen eingehen zu wollen. Darf ich als Erste schreiben? Ist es zu früh, um zusammenzuziehen? Wieder kommen Fragen über Fragen auf – und das bei so einem emotionalen Thema, bei dem Hirnentscheidungen nur wenig Platz haben.
Mein Credo – Mehr wagen
„Was ist das Schlimmste, was passieren kann?“ Wenn ich mir unsicher bin, dann stelle ich mir genau diese Frage. Meistens ist die Zukunft, die ich mir ausmale, nämlich gar nicht so tragisch, wie zuerst gedacht. Das meiste ist erträglich und wird einen im besten Fall hinterher sogar etwas lehren.
Bei meinen Tattoos habe ich es ähnlich gehandhabt. Anfangs war ich nervös und fragte mich, ob ich diese Motive an genau dieser Stelle wirklich ein Leben lang haben möchte und ob der Künstler weiß was er tut. Doch dann dachte ich mir: nicht einmal, wenn das Tattoo ein schwarzer Fleck sein sollte, würde die Welt untergehen. Einfach los laufen und hüpfen, hinein ins kalte Wasser.
Und das kann und sollte auf so viel mehr Bereiche umgewälzt werden. Mehr wagen ist angesagt. Wir haben nur dieses eine Leben und es sollte nicht mit endlosem Denken verschwendet werden. Entweder etwas klappt oder eben nicht, dass wird sich früh genug weisen. Dream big and dare to fail!
Natürlich soll das nicht heißen, dass man ab nun jede Entscheidung unüberlegt treffen sollte. Aber dieses Sich-permanent-den-Kopf-Zerbrechen, weil man Angst vor dem großen, verheißungsvollen Konjunktiv hat, ist eben auch nicht gesund.
Woher:
Kleid: Anna&Ella
Pullover: Anna&Ella
Gürtel: Vintage
*In freundlicher Zusammenarbeit mit Anna&Ella