Generation ‚Busy‘ | Wie gestresst sein dein Leben zerstört

Generation ‚Busy‘ | Wie gestresst sein dein Leben zerstört

Generation ‚Busy‘ | Wie gestresst sein dein Leben zerstört

Gestresst und ‚Busy‘ zu sein gehört heutzutage zum guten Ton. Bilder von überfüllten Postfächern, vollen Terminkalendern und durchgeplanten Tagen sind ebenso Statussymbol, wie die neue Gucci Handtasche oder ein Sportauto – willkommen in der Generation ‚Busy‘!

Eines Tages mache ich diesen spontanen Ausflug, an den ich schon lange denke. Eines Tages nehme ich das alte Hobby wieder auf, das in Vergessenheit geraten ist. Eines Tages beginne ich die neue Sprache zu lernen, die mir schon seit Jahren auf den Lippen liegt. Doch nicht diese Woche, denn das wird mir zu stressig – vielleicht kümmere ich mich nächste Woche darum. Und so wird aus ’nächster Woche‘ ’nächsten Monat‘, ’nächstes Jahr‘ oder ’nächsten Sommer‘ – und plötzlich lebt man das gleiche Jahr 60 Mal und nennt es ‚Leben‘.

Doch woher kommt denn eigentlich dieser Stress, immer etwas zu tun, um sich wie ein funktionierender Teil dieser Gesellschaft zu fühlen und wieso üben auf uns selbst Druck aus, uns immer künstlich geschäftig zu halten?

Generation busy, busy, busy

Gestresst zu sein ist in unserer Generation zum Statussymbol geworden, eines, das uns langsam aber doch in den mentalen, körperlichen und sozialen Wahnsinn treibt. Das volle E-Mail Postfach zeigt mir (und der Außenwelt, mit der ich meinen Schnappschuss teile), dass ich gebraucht werde. Und dieses Gefühl macht einen natürlich stolz und man will mehr davon erreichen. Wie die Sucht nach Videospielen oder Zigaretten ist die Sucht nach Anerkennung im Zeitalter von Social Media gefährlich, denn sie lässt uns falschen Idealen hinterher jagen.

Sometimes I have to remind myself that I do not have to to what everybody else is doing

Das jonglieren mit Privatleben, Job, Freizeit und Familie scheint in er Spiegelwelt von Facebook, Instagram und Co. einfach und man fühlt sich schnell, als würde man mit dem eigenen Leben hinterherhinken, wenn wieder ein neues Foto einer Beförderung, eines tollen Projekts oder den nächsten Verlobungsring im Feed erscheint. Es werden unmögliche Lebensstandards vermittelt, die niemand erreichen kann. Ebenso ist die Glorifizierung des eigenen ‚Stress-Status‘ ein beunruhigender Trend, der einem unbewusst vermittelt, das Erfolg anhand von Dokumenten-Stapeln oder Terminen pro Tag gemessen wird. Jedoch sehen wir nur einen kleinen, konstruierten Einblick in das Leben der Anderen und erhaschen keinen Blick auf die wahre Realität von (Freizeit-)Stress. Diese manifestiert sich nämlich in ungewaschenen Haaren, Augenringen und schlechter Ernährung .

Kein Stress – kein Erfolg?

Durch dieses Busy-Theater, was wir uns alle täglich vorspielen, erschaffen wir eine Lebenswelt in der der Status ‚gestresst‘ zum guten Ton gehört und knallen uns zu mit Beschäftigungen, die genau das sind – Dinge, die uns beschäftigt halten. Dinge, die uns davon abhalten das zu tun, die wir eigentlich tun wollten, bevor wir wieder eine Stunde geistig in tausende Instagram-Stories und Lebensfragmente anderer eingetaucht sind.

„Und wofür?“ frage ich mich, ausgebrannt und am Ende eines Tages, in dem ich keine wertvolle Minute für mich selbst hatte, an dem ich nichts für mein Leben gelernt oder etwas Kreatives erschaffen habe. Für das Trugbild nach außen, dass es gut ist gestresst zu sein, dass wir nur so etwas zu dieser Gesellschaft beitragen? Dieser Teufelskreis kann doch nicht unser Leben sein! Wo sind die Träume von Ausflügen an grüne Seen, von versteckten Talenten und Leidenschaften, die uns eigentlich beschäftigen sollten. Die Sprachen, die wir nie sprechen werden, die Urlaube, die wir nie machen werden, weil wir zu beschäftigt sind uns Aufgaben, Termine und Projekte aufzuhalsen, nur um das Gefühl haben, ‚erfolgreich‘ zu sein.

Persönlichen Wert von Punkten auf einer To Do Liste abhängig zu machen ist ein gefährliches Spiel, das ich so nicht mehr mitmachen möchte. Stress hilft uns uns in Ausnahmesituationen zu fokussieren und uns zusammenzunehmen – wird er jedoch zum täglich Begleiter sollten wir uns selbst fragen, was wir damit überhaupt erreichen wollen. Erfolg ist für mich kein großes Projekt oder viel Geld – Erfolg ist ein Lebensgefühl, eine innere Zufriedenheit und eine Ausgeglichenheit mit sich selbst.

Erfolg ist für mich am Ende des Tages sagen zu können: „Heute habe ich wieder etwas für mich Gelernt.

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