Wieso ich mich nicht mehr rasiere

Wieso ich mich nicht mehr rasiere

Wieso ich mich nicht mehr rasiere

Feminismus bedeutet für mich, selbst über meinen Körper, meine Taten und meinen Weg entscheiden zu können. Warum ich mich nicht mehr wirklich rasiere (es ist nicht ganz so wie ihr vermutet) und welche Geschichten mein eigener Körper erzählt:

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„Affenmädchen“, „Wolfskind“, „Gorilla“ – das sind nur einige der wenigen Spitznamen, die man mir in der Volksschule im Turnunterricht gegeben hat. Kinder sind gemein, wusstet ihr das? Zum ersten Mal in meinem Leben war ich sprachlos – was antwortet man auf solche Kommentare, wo sie doch irgendwo stimmten? In den kurzen Klamotten konnte ich weder die dunklen Schatten auf meinen Armen, noch auf meinen Beinen verstecken.

Und aus Kindern werden Teenager und ich wage zu behaupten, dass diese noch viel erbarmungsloser sind, als ihre kleinen, fiesen Alter Egos. Lange Ärmel waren mein bester Freund und ich fürchtete mich vor warmen Tagen, an denen T-Shirts den langärmeligen Mantel meiner Komfortzone austauschen würden. Doch mit 13 oder 14 Jahren entdeckte ich eine neue Waffe – den Rasierer. Prompt wurden die erste Versuche gestartet – auch an den Armen. Das sich das furchtbar angefühlt und – nach ein paar Tagen – auch ausgesehen hat, könnt ihr euch vorstellen. Das und das wachsende Selbstbewusstsein meinerseits lies mich endlich Frieden mit meinen behaarten Armen schließen. Doch seitdem wurde alles andere trotzdem mit Rasierern, Epilieren und Wachsstreifen behandelt – warum?

Der Kampf um die Weiblichkeit

In jedem Medium, das uns verfügbar ist, lächeln uns glatte, seidige Arme, Beine und Achseln entgegen – ist die Entscheidung sich zu rasieren dann immer noch eine selbstbestimmte? Wenn die Alternative so oft als ‚ekelig‘, ‚unhygienisch‘ und ‚un-weiblich‘ tituliert wird? Ja – und Nein. Es ist kein Zufall, dass der Trend zur Einengung des haarigen Ideals gleichzeitig wie das Voranschreiten der neuen Freiheiten der Frauen aufkommt (Rebecca Herzig in der TeenVogue). Soziale Kontrolle bleibt (oft) patriachale Kontrolle – ob diese wahrgenommen wird oder nicht.

Und auch in Zeiten von wachsendem weiblichem Zusammenhalt sind die schärfsten Kritiker von weiblicher Körperbehaarung meistens Frauen. Doch es sind auch Frauen, die dieses Stigma brechen. Wie Harnaam Kaur oder sogar Madonna. Gefärbte Armhaare waren eine Zeit lang sogar trendy! Doch ich sage: es gibt auch einen Mittelweg. Zwischen Rasierer-Zerbrechen, Stoppelbein-Protest und Rasierschaum-Boycott. Zwischen Glitzer-Achselhaaren und komplett Waxing. 

 

Selbstliebe beginnt Innen – nicht außen

Seit meinen Teenager-Tagen ist viel Zeit vergangen und ich habe mich nicht nur mit meinem Körper, sondern auch mit meiner Körperbehaarung angefreundet. Mit dem Erwachsenwerden kam die Entspannung in Sachen Haaren, die ich so dringend nötig hatte. Mich stören meine Haare an den Armen nun nicht mehr und auch sonst habe ich keine Panik mehr vor Schatten, Stoppel und dergleichen. Dass ich damit meinem Körper und meiner Seele gut getan habe, ist für mich retrospektiv betrachtet klar. Ich gehe für mich den gesunden Mittelweg und enthaare entspannter und entschleunigter – und nur da, wo ich es für notwendig erachte. 

Was ich anstatt eines Rasierers verwende

Oder: der Philips Lumea Prestige

Zugegeben – ich habe euch mit dem Titel dieses Beitrages ein wenig geködert. Ich benutze seit über einem Jahr den Philips Lumea Prestige und liebe die Freiheit, die er mir schenkt. Außerdem spare ich durch die Verwendung des IPL-Geräts die Wegwerf-Produkte wie Klingen oder Rasierer. Es gibt selten ein Produkt, dass ich so sehr ins Herz geschlossen habe, wie meine ‚Lumea‘. Die Anwendung – von der ich euch hier bereits erzählt habe – ist nicht nur einfach und schmerzfrei sondern auch entspannend und super schnell erledigt. Praktisch sind vor allem die verschiedenen Aufsätze für Beine, Achseln, Bikinizone und Gesicht.

Vor allem jetzt im Frühling wird das Thema rund um die Körperbehaarung wieder aktuell und da man mit dem Lumea Prestige zwar tolle, aber anfangs etwas langsame Fortschritte erreicht, sollte man nicht allzu spät damit beginnen, wenn man sich entscheidet, Stellen zu enthaaren. Mit meinen Lumea-Sessions beim Fernsehen oder Netflixen kann ich perfekt entspannen und nehme mir die Zeit für mich. Außerdem muss ich mich damit nur noch alle 3-4 Wochen (bzw. 8 Wochen, wenn ich konsequent bin) um meine haarigen Rituale kümmern.

Der gesunde Mittelweg

Seit den Wolfskind-Tagen ist viel Zeit vergangen und ich habe viel gelernt. Über mich, meinen Körper und mein Wesen. Ich zucke nicht mehr zusammen, wenn ich unterwegs Haare unter meinen Armen sehe, die ich beim Lasern übersehen habe. Ich benutze meinen Philips Lumea Prestige für meine Achseln, (teilweise) meine Bikinizone und meine Unterschenkel/Knie – der Rest darf wachsen, wie er möchte. Ich habe keine Angst mehr vor Turnunterricht, T-Shirts und Warmwetter und habe eine gewisse Leichtigkeit und Freiheit dazu gewonnen, was das Thema Körperbehaarung betrifft.

Ich nehme mir als Feministin die Freiheit heraus, meine Haare teilweise zu entfernen. Ich nehmen mir als Feministin auch die Freiheit heraus, sie wachsen zu lassen. Und als Feministin nehme ich es mir heraus, mich einfach wohl zu fühlen.

“the next time he
points out the
hair on your legs is
growing back remind
that boy your body
is not his home
he is a guest
warn him to
never outstep
his welcome again”

–  RUPI KAUR

Danke für die tollen Fotos an Jules Vogel! | www.julesvogel.com

*In freundlicher Zusammenarbeit mit Philips

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4 Comments

  • Kathi
    6 Jahren ago

    Oh das kenn ich zu gut…ich hab von Natur aus überall fast schwarze Haare und davon mehr als ich gerne hätte….interessanterweise hab CH obwohl mich vor allem auf meine Arme regelmäßig wer angesprochen und sich über mich lustig gemacht hat bis ich ca 19 war nie die Haare dort entfernt und trotzdem immer kurze Ärmel getragen…ich hab mich zwar immer etwas unwohl deswegen gefühlt, aber mir war immer wichtiger dass mir nicht heiß is^^ epilieren ja ich dann lange versucht, hat aber nur Sau weh getan und nichts gebracht (nur die Haare abgebrochen). Jetzt bin ich schon lange beim Rasierer und ich habe offenbar Glück, aber ich hab trotzdem keine borstigen arme, sie sind auch wenn die Haare bissl wiederkommen ziemlich weich.
    Mit so einem Lichtimpuls Gerät liebäugle ich aber trotzdem schon lange, aber ich kann’s mir derzeit einfach nicht leisten :/

    • Alina
      6 Jahren ago

      Liebe Kathi,

      i feel you! Diese Sticheleien sind wirklich schlimm – vor allem wenn man ein Kind bzw. Jugendlich ist. Epilieren habe ich auch versucht und rasieren war sowieso mein ‚go to‘ Move. Aber ich bin wirklich mega zufrieden mit dem Lumea Gerät – jetzt rave ich bereits seit über einem Jahr darüber haha. Teuer ist es in jeden Fall, keine Frage. Ich kenne aber auch Leute, die sich das Gerät deswegen teilen (man braucht es ja eigentlich nicht sehr oft).

      xxx

  • Nicole
    6 Jahren ago

    Das nenne ich mal eine super irreführende Werbung! Super gemacht aber mit feminismus hat das überhaupt nichts zu tun!

    • Alina
      6 Jahren ago

      Hi Nicole 🙂

      Danke für deinen Input – ich löse das ganze natürlich noch auf, aber achte mal auf das Datum :))
      Und auch im Beitrag habe ich meine Position glaube ich ganz offen dargestellt. Tut mir leid, wenn du dich irregeführt hast, aber so ich fand meinen kleinen Aprilscherz ganz witzig hihi

      Ad Feminismus: ich würd‘ mich freuen, wenn du mir das genauer erklärst – ich habe versucht mich kritisch mit meinem eigenen Verhalten auseinanderzusetzen und bin zu meinen beschriebenen Schlüssen gelangt. Ich habe nie behauptet, ein feministisches Manifest statuieren zu wollen – nur mir über mein Verhalten und das der Gesellschaft im klaren zu sein.

      LG