Einen Monat durch Argentinien
Einen Monat durch Argentinien
Bunte Städte, reißende Wasserfälle, trockene Wüsten und südamerikanischer Flair – Argentinien ist ein unglaublich abwechslungsreiches Land. Mit einem Rucksack auf den Schultern habe ich es einen Monat lang erkundigt.
Ich muss zugeben, dass mich das Schreiben dieses Artikels ein wenig überfordert hat. So viele Eindrücke mussten komprimiert und zu Papier (oder eben Bildschirm) gebracht werden, dass ich einfach nicht wusste, wo ich beginnen und wo ich enden sollte. Einfach drauf los war demnach die Devise und ich hoffe, dabei ist etwas entstanden, das Reiselust bei euch aufkeimen lässt.
Die Strecke
Der Fahrplan
Buenos Aires – Iguazu – Resistencia – Salta – Cordoba – Mendoza – Valparaíso – Santiago – Buenos Aires
Für uns war klar, dass wir in der Hauptstadt beginnen. Hier wollten wir auf alle Fälle ein paar Tage bleiben und uns aklimatisieren. Dann ging es in den Norden zu den Iguazu-Fasserfällen. Dort erwarten uns tropische Temperaturen und ein atemberaubendes Naturschauspiel. Von dort fuhren wir, mit einem Zwischenstop in Resistencia, nach Salta. Diese Stadt liegt am Fuße der Anden und ist der perfekte Ausgangspunkt für einzigartige Tagesausflüge. Als nächstes haben wir in der Studentenstadt Cordoba gefeiert und sind anschließend für ein, zwei oder auch drei Gläschen in das Mekka des Weines, Mendoza, gedüst. Da wir uns leider kurzfristig gegen Patagonien entscheiden mussten (die Flüge wurden zu teuer und die Busfahrten dauern einfach viel zu lange), haben wir spontan entschlossen, nach Chile zu reisen. Also ging es mit dem Bus nach Valparaiso und Santiago. Von dort flogen wir dann schließlich wieder nach Buenos Aires und dann zurück nach Wien.
Reisedauer: 3,5 Wochen
Stopps: 9
Ausgegebenes Geld pro Person: 2.200€
Fahrzeit in Bussen: ca. 67 Stunden
Weiterempfehlungsskala (1-10): 10
Die Herausforderung
Wenn man sich für eine Reise nach Argentinien entschließt, dann kann man sich auf ein unglaublich vielseitiges Land freuen. Diese unterschiedlichen Eindrücke lassen sich aber mitunter auch nur aufgrund der Größe Argentiniens erleben. Was bedeutet das für dich? Laaaaange Busfahrten! Doch glücklicherweise ist das dortige Busnetz eines der besten Südamerikas. Meistens haben wir Nachtbusse gewählt, denn so spart man sich nicht nur eine Nacht in einer Unterkunft, sondern die Fahrt kommt einem auch nicht so lange vor. Kleiner Tipp: immer Cama (Sessel ist bis zu 160° verstellbar) oder Suiten (Sessel ist 180° verstellbar) buchen, dann ist Schlaf garantiert!
Stopp 1
Buenos Aires
Buenos Aires ist wohl eine der Städte, die man entweder mag, oder eben nicht. Wir haben uns in sie verliebt. Es ist laut, dreckig und quirlig, aber eben auch bunt und unglaublich lebendig. Hier kann man wohl stets Neues entdecken und auch uns wollten die Augen einfach nicht kleiner werden.
Unsere Lieblingsviertel: Palermo und San Telmo
Touri-Must-Sees: sonntäglicher Flohmarkt in San Telmo
Stopp 2
Iguazu
Iguazu ist vor allem aufgrund der dortigen Wasserfälle, die zu den größten der Welt zählen, bekannt. Wenn man schon einmal in Argentinien ist, sollte man sich einen Abstecher in den Norden nicht entgehen lassen. Ich habe letztes Jahr die Niagara-Fälle gesehen – die in Iguazu sind aber 1.000-mal schöner. Außerdem haben wir uns das Ganze sowohl von der argentinischen, als auch der brasilianischen Seite angesehen, was sehr zu empfehlen ist.
Unser Tipp: bei Sonnenuntergang zum Drei-Länder-Eck in Porto Iguazu spazieren. Von dort aus sieht man Argentinien, Brasilien und Paraguay zur gleichen Zeit.
Stopp 3
Resistencia
In dieser kleinen Stadt haben wir eigentlich nur halt gemacht, weil uns die direkte Busfahrt nach Salte zu lange erschien (22 Stunden). Resistencia hat, außer ein paar nette Cafés und der jährlich stattfindenden Biennale, nicht wirklich viel zu bieten. In dieser Stadt gibt es kein einziges Hostel und AirBnB. Dafür kann man hier aber in das Alltagsleben der Argentinier eintauchen. Zudem hatten wir das Glück, dass ein Volksfest stattfand.
Lieblingscafé: No me olvides
Stopp 4
Salta
Diese kleine Stadt am Fuße der Anden ist richtig bezaubernd, aber auch schon recht touristisch. In diesem Fall hat das gar nichts Schlechtes, denn durch die zahlreichen Reiseagenturen wird das Buchen von Tagesausflügen unheimlich vereinfacht. Was man hier sehen muss sind die Salinas Grandes (Salzseen), Cafayate (bunte Felsen und Canyons) und die Quebrada de Humahuaca (7-farbige Felsen). Da wir nicht genug Zeit hatten, haben wir uns anstatt für Humahuaca für Purmamarca entschieden (hier sind die Felsen nur 5-färbig).
Tipp: Bei einer Fahrt zu Purmamarca fährt man ziemlich lange die Strecke des Tren a las Nubes entlang. Somit spart man sich dieses kostspielige und sehr touristische Vergnügen. Außerdem gelangt man bei diesen Tagesausflügen in den Norden mitunter in außergewöhnliche Höhen. Zögert nicht, Koka-Bätter zu kauen – die gibt es in jedem Kiosk zu kaufen.
Unbedingt probieren: Die besten Empanadas überhaupt haben wir bei La Tacita gegessen.
Stopp 5
Cordoba
Cordoba ist eine richtige Studentenstadt. Das bedeutet eben auch, dass man hier gut feiern kann – das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Am besten hat es uns im ‚Favela para habitar‘ gefallen. Hier treten immer wieder lokale Bands auf. Gute Musik und ein Gläschen Fernet Branca – so lässt es sich leben.
Besuchenswert: der Wochenendflohmarkt im Barrio Güemes
Stopp 6
Mendoza
Denkt man an argentinischen Wein, dann denkt man automatisch auch an Mendoza. Diese Stadt ist umgeben von Weingütern, die wir mit dem Rad abgeklappert haben. Ein feucht-fröhlicher Spaß!
Tipp/Nicht-Tipp: Wir haben unsere Räder von Mr. Hugo. Die Drahtesel waren alles andere als gut, aber dafür war Hugo außergewöhnlich nett und gastfreundlich.
Stopp 7
Valparaiso
Mein Freund wollte immer schon einmal in die chilenische Stadt am Meer. Wieso? Weil sie ein Gesamtkunstwerk ist. An jeder Ecke, ja sogar auf den Treppen, finden sich Graffitis und andere Malereien. Hier kommt man gar nicht mehr aus dem Staunen.
Bei der Überfahrt von Mendoza nach Valparaiso unbedingt den Tagesbus (10 Stunden) wählen – er fährt über die Anden.
Stopp 8
Santiago
Die Hauptstadt Chiles hat unglaublich viel zu bieten. Tolle Lokale, einen Hausberg, der zum Wandern einlädt, zahlreiche Parks und so viel mehr. Das einzige Manko ist der abnormal starke Smog – das habe ich bisher in dieser Form noch nicht gesehen. Nichtsdestotrotz sollte man Santiago einen Besuch abstatten.
Am schönsten fanden wir es in Barrio Bellavista (viele Bars und fancy Lokale) und Barrio Italia (fühlt sich wie ein kleines Brooklyn an).
Der coolste Park ist der am Cerro Santa Lucia. Von dem Hügel sieht man die ganze Stadt mitsamt den Anden.
1 Comment
Wow, Nina! So ein informativer Blogpost mit wahnsinnig schönen Bildern! Jetzt möchte ich auch unbedingt mal nach Argentinien. 🙂