NoPoo – Haare waschen ohne Shampoo
NoPoo – Haare waschen ohne Shampoo
Ja, ihr lest richtig. Ich wasche mir meine Haare nicht mehr mit Shampoo (NoPoo also). Stattdessen kommen Roggenmehl und Apfelessig zum Einsatz – für eine bessere Umwelt, gesünderes Haar und weniger Chemie auf meinem Körper!
Seite ungefähr einem Monat greife ich bei meiner Haarwäsche nicht mehr zu herkömmlichen Shampoo. Ja tatsächlich wasche ich mir meine Haare nun mit Roggenmehl. Viele mögen das vielleicht sehr verwunderlich finden – vor allem meine Mami – aber für mich hat diese Art der Körperpflege einige Vorteile, die ich euch natürlich nicht vorenthalten wollte.
Falls ihr nach weiteren Informationen sucht oder auch andere Erfahrungsberichte lesen wollte, dann schaut bei diesen tollen Damen vorbei: Angie von hellopippa und Maddie von Dariadaria. Zusammen mit einer Freundin und natürlich viel Eigenrecherche haben sie mich dazu inspiriert, mich an die natürliche Haarwäsche zu wagen.
NoPoo – warum das Ganze?
Für eine NoPoo-Haarwäsche gibt es viele Gründe. Bei mir waren die Haare, die ich büschelweise verliere und mich auf dem Badezimmerfußboden verurteilen, der Hauptgrund. Meine Haare oder ich waren scheinbar ungesund. Damit ich nicht gleich das große Ganze verteufle, wollte ich bei der Problemlösung lieber bei meinen Haaren beginnen.
NoPoo sagt man nach, dass es eine bessere Feuchtigkeitsverteilung, mehr Volumen und eine regulierte und gesunde Kopfhaut fördert. Zudem sollen die Haare – nachdem man die Anfangsphase überwunden hat – weniger schnell nachfetten und zudem kommt das Ganze auch der Umwelt zugute (Tenside, Silikone und Co., die ich beinahe täglich in den Abfluss geschickt habe, gehören der Vergangenheit an). Außerdem ist diese Art der natürlichen Haarwäsche normalerweise etwas günstiger, als die herkömmliche, und zudem wird weniger Verpackungsmüll erzeugt.
Gesünder, schöner, besser – ich war überzeugt und wollte mich selbst an die neue Haarwäsche wagen.
So geht’s!
Wie sieht meine heutige Haarwäsche aus?
Ich gebe es zu, ein klein wenig komplizierter wird die Haarwäsche mit NoPoo schon – aber nicht dramatisch, so viel sei gesagt. Denn während ich früher einfach in die Dusche stieg und auf eine Plastiktube drückte, braucht es mit der Roggenmehl-Haarwäsche ein wenig Vorarbeit.
Das braucht ihr:– Roggenmehl |
Mischverhältnisse:– Mehl mit Wasser im Verhältnis 1:2 mischen
|
Bevor ich in die Dusche steige, mische ich mir mein NoPoo zusammen. Hierfür nehme ich 1,5 Esslöffel Mehl und mische sie mit 3 Esslöffel Wasser (1:2). Ihr könnt das Mehl vorher sieben, damit es beim Waschen nicht klumpt – ich faule Socke lasse diesen Schritt aber sehr oft aus. In vielen Berichten werdet ihr lesen, dass auch 3, vielleicht sogar 5 Löffel Mehl verwendet werden. Ich habe wenig und feines Haar und daher für mich erkannt, dass es auch eine kleinere Menge tut. Probiert einfach herum!
Zusätzlich bereite ich eine Apfelessig-Rinse vor. Die verschließt die Haarwurzeln und sorgt für geschmeidiges Haar – ein bisschen wie es ein Conditioner tun würde. Hierfür nehme ich mir einen Messbecher zur Hand. 25ml Essig werden bis zur 250ml-Marke mit Wasser verdünnt. Und dann kann es auch schon los gehen!
Ihr verteilt die Mehlmischung gleichmäßig auf der Kopfhaut und massiert sie ein. Anschließend wird die Masse auch auf dem restlichen Haar verteilt. Anfangs kann es ein bisschen ungewohnt sein, dass dabei kein Schaum entsteht, aber darüber kommt man schnell hinweg. Dann wird das Ganze einfach wirklich gut ausgespült – Achtung, das kann eine Weile dauern – und schon sind die Haare gewaschen. Im Anschluss wird die Apfelessig-Rinse über den Kopf gegossen und nach einer kurzen Einwirkzeit mit eiskaltem Wasser ausgespült.
Keine Sorge, ihr werdet mit einer NoPoo-Routine weder nach Roggenmehl, noch nach Essig riechen. Im trockenen Haar verflüchtigt sich der Geruch recht schnell. Außerdem muss ich erwähnen, dass ich meine Haare in den gleichen Intervallen, wie vor der NoPoo-Wäsche wasche – schließlich soll sich die Kopfhaut an das neue Prozedere gewöhnen können.
Was sagen meine Haare dazu?
Bei vielen neigt die Kopfhaut bei der NoPoo-Wäsche anfangs mehr Talg zu produzieren, wodurch die Haare fettiger werden. Im Internet liest man wahre Schauergeschichten – bei manchen hört das Fetten auch nach Monaten nicht auf.
Zuerst muss gesagt werden, dass die überschüssige Talgproduktion ganz normal ist. Herkömmliche Shampoos unterdrücken das Fetten der Kopfhaut nämlich meistens. Doch nach einiger Zeit hat sich das Haar und die Haut an die neue Routine gewöhnt, der Talg verteilt sich gleichmäßiger, wodurch die Haare nicht fettig, sondern viel gesünder und seidiger aussehen.
Aber wie genau war das denn bei mir: ich muss zugeben, dass die Umgewöhnungsphase eine einfache und unkomplizierte war. Ich hatte nie das Gefühl, mich nicht vor die Tür wagen zu können, meine Haare sahen eigentlich ziemlich normal aus. Vielleicht haben sie sogar mehr Volumen bekommen. Seit kurzem fällt mir auf, dass meine Haare am zweiten und dritten Tag nach der Wäsche am schönsten aussehen, am ersten Tag ist der Ansatz vielleicht ein klein wenig fettig – doch das geht mit er Zeit bestimmt vorbei.
Falls eure Haare dazu neigen, durch die Roggenmehlwäsche zu fetten, haltet durch! Es wird empfohlen, die Haarwäsche beizubehalten und nicht durch eine mit herkömmlichen Shampoos zu unterbrechen. Eure Kopfhaut braucht Zeit, um sich umzugewöhnen, und nach einem Monat sollte sich der Organismus wieder normalisiert haben.
Abschließend kann ich sagen, dass ich mit meiner NoPoo-Routine sehr zufrieden bin. Sie ist kostengünstiger, produziert weniger Müll, ich setze mich weniger Chemie aus und die Haare sind zudem gesünder. Nur das Prozedere ist ein bisschen aufwendiger. Insgesamt kann ich es also definitiv weiterempfehlen.
4 Comments
Die Haare mit Roggenmehl zu waschen habe ich Ende 2017 auch schon mal probiert. Leider habe ich durch dieses Einpendeln der Talgproduktion viel zu schnell aufgegeben. Und wohl auch zu viel Mehl verwendet, wie ich dank deinem Blogpost festgestellt habe. Ich habe sogar neulich wieder drüber nachgedacht, dem Ganzen mal wieder eine Chance zu geben und du hast mir jetzt den letzten Anstoß dafür gegeben 😉
Ich finde das Haarewaschen mit Mehl vom Prinzip her echt toll und würde mir so wünschen, dass ich es dieses Mal wirklich durchhalte und nicht mehr zu Chemiekeulen in Plastikflaschen greifen muss ♥
Liebe Grüße
Anne
Hallo liebe Anne,
vielen lieben Dank für deinen netten Kommentar. Ich kann die Roggenmehl-Haarwäsche wirklich nur empfehlen und bin auch drauf gekommen, dass alles mit der richtigen Technik steht und fällt (das sollte ich noch im Blogbeitrag ergänzen :)). Du musst wirklich die einzelnen Haarpartien teilen, damit du auch an die Kopfhaut am Hinterkopf kommst, dann ungefähr 5 Minuten einwirken lassen und mit einem harten Brausestrahl (wichtig, damit das Mehl auch wirklich rausgeht), von Partie zu Partie auswaschen. Klingt mühsamer, als es ist, und ganz bald wird es Routine.
Vielleicht hilft dir das ja bei einem zweiten Versuch.
Ganz liebe Grüße
Nina
Ich habe meine Haare fast ein ganzes Jahr nur mit Roggenmehl gewaschen und war anfangs total begeistert, meine Haare brauchten sich nicht dran gewöhnen und ich hatte viele Vorteile: nach kürzester Zeit nur noch 1-2 mal in der Woche waschen, ich hatte das Gefühl sie wachsen „schneller“, sind voluminöser usw. Selbst meine Friseurin war total begeistert. Dieses Jahr war ich dann etwas verzweifelt, da ich seit Februar wieder regelmäßig Schwimmen gehe und nicht wusste wie ich das mit der NoPoo Variante handhaben soll. Daraufhin hat mir meine Mutter „offenbart“ das sie schon seit einiger Zeit findet, dass meine Haare durch das Roggenmehl mittlerweile sehr „schmutzig“ aussehen. Ich habe dann wieder mit einem Naturshampoo angefangen und bin damit jetzt wahnsinnig glücklich. Die NoPoo Vatiante war für meine Haare eine spitzen Kur und ich werde es sicherlich auch mal wieder für einen Monat machen, aber für „immer“ ist es für mich leider nichts. Auch meine Haare sind mit „normalem“ Shampoo wieder schön blond und nicht so schmutzig blond. Ich finde es super, dass es bei so gut klappt und hoffe das bleibt so. 🙂 liebe Grüße ♥
Hallo liebe Katja,
vielen lieben Dank für deinen netten und ausführlichen Kommentar. Ich bin bisher von der Roggenmehl-Harwäsche einfach nur begeistert. Aber, wie ich auch schon Anne (in den Kommentaren) erklärt habe, steht und fällt alles mit der Technik. Du musst wirklich die einzelnen Haarpartien teilen, damit du auch an die Kopfhaut am Hinterkopf kommst, dann ungefähr 5 Minuten einwirken lassen und mit einem harten Brausestrahl, von Partie zu Partie auswaschen. Anfangs fand ich meine Haare auch nicht wirklich sauber, bis ich einmal nach-gegooglet habe. Diese Tricks sind wirklich Gold wert.
Ganz liebe Grüße
Nina