Besenreiser mit Mitte 20
Bin ich alt?

Besenreiser mit Mitte 20
Bin ich alt?

Das bin ich also. Mitte 20, langsam zu müde für Partys und die ersten Besenreiser machen sich bemerkbar. Ich genieße mein Granny-Life, doch sind diese kleinen Adern wirklich Teil davon oder vielleicht doch ganz normal für mein Alter?

Ich weiß, ich darf mich nicht großartig beschweren. Aber ich finde, egal welche Körpergröße und -breite, Hautfarbe und sonstige Merkmale man besitzt – man muss nicht alles an sich mögen. Viel mehr gehe ich mit dem Ansatz des Body Neutralism konform. Du musst dich nicht jeden Tag feiern, wenn du aus dem Bett steigst und dich eben auch einmal nicht so toll fühlst. Aber die Dinge, die man nicht mag, sollten einem eben einfach ein bisschen egaler sein.

Zu diesen „Wir werden nicht die besten Freunde“-Merkmalen an meinem Körper gehören seit neuestem ein paar kleine Besenreiser. Man sieht sie noch kaum – aber glaubt mir, ICH weiß, dass sie da sind.

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Was sind Besenreiser?

Besenreiser sind sehr kleine, fast netzförmige Venen, die sich direkt unter der Hautoberfläche befinden und eine Form von Krampfadern darstellen. Die meist rötlich bis bläulich schimmernden Verästelungen erinnern durch ihre Struktur an Reisigbesen, denen sie auch den Namen verdanken. Hauptsächlich treten sie an den Beinen auf.

Ähnlich wie für Krampfadern gibt es auch für Besenreiser eine erbliche Veranlagung. Sind Elternteile davon betroffen, dann erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass auch ihr die netten Dinger bekommt. Auslöser ist eine Bindegewebsschwäche, die im Laufe des Lebens dazu führt, dass die Venenwände ausleiern, wodurch Blut weniger effektiv befördert wird und versackt. Durch den Rückstau wird das Blut in Form von Besenreisern sichtbar.

Hin und wieder sind Vererbungen (Gene) aber auch nicht der Auslöser für das Ganze.  Hormonschwankungen (z.B. durch eine Schwangerschaft oder die Pille) sowie übermäßiges Stehen und Sitzen können ausschlaggebend sein.

Gefährlich sind diese sichtbaren Adern im Normalfall nicht, sie stellen für viele eher einen kosmetischen Makel dar.

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Was kann man dagegen tun?

Da Besenreiser als ungefährlich und unbedenklich gelten, müssen sie nicht entfernt werden. Wer sich mit den kleinen Adern aber partout nicht anfreunden kann, der kann sich von einem Venenspezialisten Abhilfe schaffen.

Hierfür gibt es einige Therapieformen, die auf dem Prinzip des Verödens basieren. So kann man beispielsweise die Adern mit einem Mittel anreichern, das sie verkleben lässt, oder sie mit Hilfe eines Lasers entfernen lassen.

Was werde ich dagegen machen?

Was ich machen werde, weiß ich genau: Ich möchte erstens mehr Sport machen, denn das kann nie schaden, vor allem, wenn es um die Durchblutung geht. Dass das das Aufkommen von Besenreisern bestenfalls ein wenig verzögern wird, weiß ich. Deswegen versuche ich mich im Body Neutralism. Besenreiser werden in Zukunft ein Teil von mir sein, so wie sie es auch von meiner Mami sind. Ich werde sie garantiert nicht lieben, aber deswegen muss ich sie noch lange nicht hassen. Eine Wurstigkeit möchte ich anstreben.

Ich merke schon jetzt, dass ich mit persönlichen Makeln, die mir früher ein Dorn im Auge waren und mir Selbstbewusstsein raubten, viel besser umgehen kann. Das bin halt eben ich. Einige Dinge werde ich im Laufe meines Lebens verbessern können, andere aber eben auch nicht. Manche werde ich lieben lernen und vereinzelte wiederum nie. Doch an meinem Körper möchte ich garantiert nie – never ever – etwas hassen.

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