Jeder kann Leben retten – Spende dich!

Jeder kann Leben retten – Spende dich!

Die meisten unter uns können sich glücklich schätzen. Sie sind gesund! Für einige Menschen ist das Dasein jedoch ein Kampf ums Überleben. Wir können helfen. Wir können spenden!

Viele meinen, meine Welt sei eine naive. Ich laufe mit der rosaroten Brille durch die Gegend und positive Gedanken sind die Luft, die meine kleine Blase der Hoffnung prall und kontinuierlich steigen lassen. Zu meiner kleinen Welt gehört zum Beispiel die Ansicht, dass wir uns gegenseitig helfen sollten, so gut es eben geht. Jeder gibt, was er kann, damit es allen ein bisschen besser geht. Naiv finde ich dies nicht wirklich. Wenn sich jeder an der eigenen Nase nimmt und den Hintern bewegt, können wir Steine, wenn nicht sogar Felsen versetzen.

Zum „Sich-gegenseitig-Helfen“ gehört beispielsweise das Blut-, Blutplasma- und Stammzellenspenden. Sehr leicht und schnell gemacht, kann es Wunder wirken – denn es kann Leben retten. Da ich zum Spenden zu wenig wiege und dennoch etwas beitragen möchte, dachte ich mir, ich informiere euch. Denn wir alle können Gutes tun. Und manchmal ist dies einfacher, als man denkt.


Blut spenden

Wer darf Blut spenden?

Ob jemand Blut spenden darf oder nicht, wird individuell entschieden und unterliegt demnach einer Einzelprüfung durch einen Arzt. Es werden natürlich gesetzliche Bestimmungen beachtet, allen voran hat aber die Sicherheit des Spenders sowie des Empfängers höchste Priorität.

Für den Spender, also dich, ist es wichtig zu wissen, wieso man vielleicht nicht zur Blutspende zugelassen wird. Das Blut ist für andere eine lebensrettende Maßnahme und schon kleinste Krankheitskeime können hierbei tödlich sein. Tests schließen nicht brauchbares Blut aus, verantwortungsvolles Blutspenden kann das Prozedere aber unterstützen.

Hier habe ich euch nur einige wenige Spendekriterien laut dem Roten Kreuz aufgelistet. Die ausführliche Variante ist hier nachzulesen.

– Alter: ab dem 18 Lebensjahr; Erstspender dürfen zum Zeitpunkt der Erstspende nicht das 60. Lebensjahr vollendet haben
– Gewicht: mindestens 50 kg
– Häufigkeit: eine Spende ist alle 8 Wochen möglich
– Allergie: 3 Tage aussetzen
– Antibiotika: 4 Wochen nach der Einnahme aussetzen
– Fieberblase: nach dem Auftreten 10 Tage aussetzen
– Tätowierung: 4 Monate aussetzen
– Männer, die Sex mit Männern hatten: Ausschluss (finde ich doof, ist aber Gesetz)
– bestimmte Auslandsaufenthalte (z.B. West Nil Virusgebiet) sind mit einem Aussetzen verbunden

Wer profitiert davon?

Kranke und Verletzte
Heutzutage werden nur noch einzelne Komponenten des Blutes eingesetzt – je nach Mangel beziehungsweise Bedarf. Die Behandlung von Leukämie benötigt andere Blutbestandteile, als die bei großen Blutverlust, zum Beispiel als Folge eines Unfalls. Auch die Menge variiert aufgrund der Art und der Schwere der Erkrankung/Verletzung. So kann nur ein Konzentrat, manchmal aber auch über 100 benötigt werden.

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Der Spender erfährt, welche Blutgruppe und welchen Rhesus-Faktor er hat. Außerdem wird der Hämoglobinwert bestimmt sowie man über eventuelle Erkrankungen informiert wird.

Wie wird es gemacht?

Ist man für die Spende geeignet, wird der Blutdruck gemessen und anschließend unter medizinischer Aufsicht im Liegen ca. 450 ml. Blut aus der Armvene entnommen. Das klingt vorerst nach viel Flüssigkeit, doch jeder Erwachsene besteht aus ungefähr 5 bis 7 Liter Blut. Ein Druckverband verhindert etwaiges Nachbluten und der Zauber ist auch schon vorbei.
Anschließend sollte man sich noch ungefähr eine halbe Stunde Zeit zur Erholung gönnen und beobachten, wie es dem eigenen Körper geht. In seltenen Fällen kann es nämlich zu einem Schwindelgefühl oder Müdigkeit kommen. Bei den Ärzten vor Ort ist man aber sicher in guten Händen.
Der Blutspendeausweis wird nach 3 bis 4 Wochen zugesandt. Falls man selbst Informationen benötigt, sind in diesem alle wichtigen auf einem Blick vorhanden.

Blutplasma spenden

Wer profitiert davon?

Zu allererst werden Menschen geholfen, die auf lebensrettende Medikamente aus Plasma  angewiesen sind. Unser Blut besteht zu 40% aus Blutzellen (den roten und weißen Blutkörperchen) und zu 60% aus Blutplasma, dem flüssigen Bestandteil. Dieses wiederum besteht aus 7% aus Proteinen, aus denen diese wichtigen Medikamente gemacht werden können. Manche benötigen Plasma im Zuge der medizinischen Versorgung nach einem Unfall, andere wiederum benötigen es, um zum Beispiel mit einer Immunerkrankung leben zu können.

Aber nicht nur, dass jenen Menschen mit einer Spende geholfen werden kann, auch du als Spender kannst zusätzliche Vorteile dadurch ziehen. Erstens erhalten Freiwillige regelmäßige, kostenlose Gesundheitschecks und zweites wird der Aufwand mit 20 bis 25€ pro Spende entschädigt. Von den Karmapunkten ganz abgesehen.

Die Stoffe, die aus Blutplasma gewonnen werden können: Gerinnungsfaktoren (für die Blutgerinnung bei Verletzungen zuständig), Albumin (reguliert die Fließ- und Druckeigenschaft des Blutes), Immunglobuline (Abwehrstoffe für das Immunsystem) und noch mehr.

Wer darf Blutplasma spenden?

Wie beim Blut-, gibt es auch beim Plasmaspenden einige Grundvoraussetzungen, die erfüllt werden müssen, damit eine Spende überhaupt möglich wird. So muss man mindestens 18 Jahre alt sein und 50kg wiegen. Werden diese Kriterien erfüllt, kann man sich einen Termin für eine genauere Untersuchung ausmachen. Im weiteren Schritt sind Spender ungeeignet, wenn …

– Epilepsie
– eine Infektion mit Hepatitis B oder C
– eine Infektion mit dem HIV-Virus
– die Creutzfeldt-Jakob Krankheit
– Alkoholismus oder Suchtgiftmissbrauch oder
– eine Schwangerschaft festgestellt wurde.

Wie wird es gemacht?

Bei der Plasmaspende wird Blut über eine Armvene entnommen. Anschließend läuft es in eine Plasmapheresemaschine, in der eine Zentrifuge die roten Blutkörperchen sowie andere schwerere Bestanteile von Blutplasma trennt. Pro Sitzung zu ca. 45 Minuten werden ungefähr 660ml Plasma gespendet (in 3 bis 5 Entnahmezyklen). Jeweils nach der Entnahme von ca. 250ml Blut werden die roten Blutzellen wieder in den Körper zurückgeleitet.

Zwischen zwei Spenden müssen mindestens 72 Stunden liegen. Maximal 3 Termine in 2 Wochen und 50 Spenden pro Jahr sind insgesamt möglich.

Stammzellen spenden

Wer profitiert davon?

Stammzellenspenden sind für Menschen, die an Leukämie (Blutkrebs) erkrankt sind sehr wichtig, ja sogar überlebenswichtig. Denn nach der Chemotherapie fährt das blutbildende System quasi auf „Null“ und muss „neu gestartet“ werden. Obwohl schon über 30 Millionen Menschen weltweit als Stammzellenspender registriert sind, reicht das leider noch lange nicht. Denn damit eine Spende möglich wird, müssen einige Gewerbemerkmale übereinstimmen – für zwei nicht verwandte Menschen liegt die Wahrscheinlichkeit hierbei bei 1 zu 500.000. Hier wird das Problem deutlich. Es braucht eine sehr große Menge an Spendern, um den Bedarf zu decken. Etwa 15 Prozent der Leukämie-Patienten finden derzeit keinen passenden Spender.

Wer ist als Stammzellenspender geeignet?

Zu allererst ist das Alter ausschlaggebend, ob man als Stammzellenspender geeignet ist, oder nicht, denn man muss zwischen 18 und 45 Jahre alt. Wurde schon einmal gespendet kann man das aber bis zum 55. Lebensjahr weiter tun. Außerdem sind Unter- und Übergewicht Ausschlusskriterien (Frauen: 55 bis 100 kg / Männer: 60 bis 110 kg) und selbstverständlich muss man gesund sein. In der Regel gilt: werden die Kriterien für eine Blutspende erfüllt, können meistens auch Stammzellen gespendet werden.

Wie kann ich Stammzellen spenden?

  1. Kontaktaufnahme: Zuerst muss eines der 5 Spendezentren in Österreich kontaktiert werden.
  2. Untersuchung: Anschließend kommt es zu einer umfangreichen ärztlichen Untersuchungen. Insgesamt müssen 14 Gewebemerkmale aus dem Erbgut bestimmt werden. Hierfür wird Blut abgenommen oder ein Wangenabstrich gemacht. Diese Gewebemerkmale müssen letztendlich mit jenen des Empfängers übereinstimmen. 
  3. Registrierung: Nach positivem Ergebnis der Untersuchung kann man sich ins Österreichische Stammzellenregister aufnehmen lassen. Die Daten werden anonymisiert gespeichert.
  4. Stammzellspende: Stammzellen werden erst dann entnommen, wenn sie wirklich gebraucht werden. Nämlich dann, wenn die Merkmale der eigenen Stammzellen zu jenen eines zukünftigen Empfängers passen. In diesem Fall wird man vom Spendezentrum kontaktiert. Die Spende kann bis zuletzt widerrufen werden, jedoch sollte man sich immer bewusst sein, dass dies für den Patienten höchste negative Folgen haben könnte. Deshalb denkt bitte unbedingt schon vor der Kontaktaufnahme gründlich darüber nach, ob ihr auch wirklich Stammzellenspender werden wollt. 

Was passiert bei der Stammzellenspende?

Stammzellen können direkt aus dem Blut oder aus dem Knochenmark gewonnen werden. Aber auch im Nabelschnurblut befinden sich Stammzellen, das – mit Einverständnis der Mutter – nach der Geburt gespendet werden kann.

 Stammzellspende aus dem Blut

Denkt man an Stammzellenspende, denken die meisten wahrscheinlich an die aus dem Knochenmark und zwangsläufig auch an eine große Spritze (mehr Informationen unten). Heutzutage werden Stammzellen jedoch am häufigsten aus dem Blut entnommen. Hierfür muss der Spender 5 Tage lang Medikamente zu sich nehmen, die die Produktion von Blutstammzellen antreiben. Die Entnahme selbst erfolgt ambulant und dauert ungefähr 4 bis 6 Stunden. Hierbei wird das Blut abgepumpt, die Stammzellen herausgetrennt und das verbleibende Blutplasma sowie die roten Blutkörperchen werden dann wieder in den Spender zurückgeleitet. Kurzfristig kann es zu Kopf- oder Gliederschmerzen kommen, aber diese sollten rasch abklingen.

Stammzellspende aus dem Knochenmark

Weitaus seltener werden Stammzellen aus dem Knochenmark gewonnen. Hierfür wird der Spender stationär aufgenommen und unter Vollnarkose wird 1 bis 1,5 Liter Knochenmark entnommen. Am nächsten Tag kann man für gewöhnlich das Krankenhaus wieder verlassen. Die Narkose birgt natürlich einige Risiken, über die man sich vor dem Eingriff informieren sollte, das Knochenmark bildet sich aber nach nur wenigen Wochen wieder vollständig zurück.

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