Sardinia Travel Diary: Der Nordwesten

Sardinia Travel Diary: Der Nordwesten

Sardinia Travel Diary: Der Nordwesten

Hallo Bella Italia! Obwohl Sardinien Teil unseres stiefelförmigen Nachbarlandes ist, ist die Insel doch ganz anders. Wir wollten wissen, was so besonders an der Karibik des Mittelmeeres ist. In diesem Travel Diary nehme ich euch auf einen Roadtrip durch Sardiniens Nordwesten mit.

Jedes Jahr planen mein Freund und ich eine große Reise – heuer ging es im Mai nach Argentinien. Doch das konnte es nicht gewesen sein! Einen ganzen Sommer zu verbringen, ohne einen gemeinsamen Urlaub zu unternehmen, wollten wir uns nicht vorstellen müssen. Deswegen entschlossen wir uns ziemlich spontan, Sardinien zu erkunden.

Damit uns der Stress nicht auch fernab der Heimat einholt, haben wir uns für ein Mietauto entschieden. Zeitlich und örtlich flexibel wollten wir sein und das geht nun einmal kaum besser als auf eigenen vier Rädern. Weil uns die Zimmersuche irgendwann zu doof wurde und der Abflug immer näher rückte, sollten wir letztendlich nur in einer Unterkunft nächtigen … und die lag im Nordwesten der schönen Insel, genauer gesagt bei Alghero. Deswegen kann und darf ich hier auch nur meine Eindrücke dieser Region zeigen.

Städte

Alghero

Alghero war unsere Base, von hier aus planten wir all unsere Ausflüge. Doch diese Stadt ist nicht nur ein guter Ausgangspunkt, um die Gegend zu erkunden, sondern auch an sich eine Sehenswürdigkeit. Viele Touristen bezeichnen diese Stadt sogar als die schönste Sardiniens.

Von einer Stadtmauer umgeben, liegt die Altstadt Algheros auf einem Felsvorsprung am Meer. Mittelalterliche Gebäude, schmale Gässchen, Steinstufen und belebte Plätze machen diesen Ort aus. Eine Besonderheit ist hier auch, dass ein Teil der Einwohner Katalanisch spricht, da Kolonisten aus Barelona die Stadt 1372 neu besiedelten.

P.s.: In der Pizzaria „Lu Furat“ bekommt ihr sehr günstige und gute Pizzen.

Castelsardo

Castelsardo wirkt, wie der Name schon vermuten lässt, als gesamter Ort wie eine kleine Festung, denn sie ragt auf einem kurzen, felsigen Kap empor. Durch die gut erhaltene Stadtmauer und die kleinen Gassen fühlt man sich in das Mittelalter zurückversetzt – wenn die Touristen nicht wären. Besonders toll ist die Aussicht, die man bei einem guten, italienischen Kaffee genießen kann.

Bosa

Bosa liegt etwa zwei Kilometer vom Meer entfernt, dafür aber an einem Fluss und versprüht so auch perfektes südliches Flair. Olivenhaine und Hügel prägen das Umland, die Stadt selbst zeichnet sich durch bunte Häuser aus, die den Berg, bis hin zum Castell, säumen. Gut gegessen haben wir in der kleinen Trattoria „Locanda die Corte“.

Sassari

Sassari ist die einzige Stadt im Nordwesten, in der ich leben könnte. Dadurch, dass sie eine Studentenstadt ist, fühlt man das Leben, wenn man durch die Straßen geht, und das verleiht dem Ort wiederum Großstadtcharakter. Ganz so klein ist Sassari übrigens wirklich nicht, sie ist sogar die zweitgrößte Stadt Sardiniens.

Hier haben wir übrigens auch das beste Lokal auf der Reise besucht: Trattoria L’Assassino

Strände

Wie man auf den Bildern unschwer erkennen kann, hat das Wetter nicht immer so mitgespielt, wie wir uns das vorgestellt hätten. Aber immerhin bin ich nach zwei Strandtagen braun gebrannt nach Wien zurückgekehrt und habe mir Lobpreisungen auf meine „gute Farbe“ anhören dürfen. Doch wo genau haben wir das berühmte kristallklare Wasser genossen?

La Pelosa

Sucht man im Netzt nach den schönsten Stränden Sardiniens, dann kommt einem garantiert „La Pelosa“ unter. Man darf sich türkisfarbenes Wasser, weißen Sand und Erholung pur erwarten. Zumindest konnten wir diese Erinnerungen mit nach Hause nehmen, da wir an einem leicht regnerischen Tag angereist sind – ansonsten dürfte es ziemlich überlaufen sein.

Spiaggia del Lazzaretto

Bei Alghero, direkt neben der Spiaggia delle Bombarde (einem der beliebtesten Strände der Einheimischen) liegt Lazzaretto. Dieser Strand ist kleiner als sein Nachbar und wenn man Lust auf ein wenig Klettern hat, kommt man schnell in einsame Mini-Buchten.

Natur

Der Nordwesten Sardiniens hat nicht nur tolle Städte und schöne Strände zu bieten, auch einige Naturschauspiele gilt es zu erkunden. Wir haben die Grotta di Nettuno und die kleine Insel Asinara besucht.

Grotta di Nettuno

Ungefähr 20 Autominuten von Alghero entfernt liegt diese Tropfsteinhöhle einen Meter über den Meeresspiegel am Fuße einer steilen Felswand.  Wer der Grotte einen Besuch abstatten möchte, der sollte Kondition mitbringen, denn ganze 654 Stufen müssen in die Tiefe und schließlich auch wieder nach oben gegangen werden. Alternativ kann diese Sehenswürdigkeit aber auch mit einer weniger anstrengenden Bootstour erreicht werden. Von dem insgesamt 4 km langem Höhlensystem sind jedoch nur wenige hundert Meter zu besichtigen, wodurch der Eintrittspreis sehr teuer wirkt – ich glaube, wir haben 14€ pro Person gezahlt.

P.s.: Die Grotte ist übrigens nur bei ruhiger See zu besichtigen.

Parco Nazionale dell’Asinara

Dieser Nationalpark befindet sich auf einer Insel und ist demnach nur per Boot zu erreichen. Entweder man nimmt die Fähre oder entscheidet sich wie wir für ein kleines Shuttle (hierfür einfach in eines der Touristenbüros in Stintino spazieren und fragen).

Früher fungierte Asinara als Gefängnisinsel, auf der einige der gefährlichsten Mafiabosse eingesperrt waren – ein europäisches Alcatraz quasi. Heute befindet sich hier ein Nationalpark, der mitunter  Albinoeseln und Pferden eine Heimat ist.

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