Island Guide: Roadtrip durch den Südwesten

Island Guide: Roadtrip durch den Südwesten

Island Guide: Roadtrip durch den Südwesten

Kaum zu glauben, dass schon über zwei Monate vergangen sind, seitdem ich in Island war. Ich hatte ursprünglich vor, diesen Beitrag direkt nach meiner Reise online zu stellen, aber mein Kopf und mein Herz wollten nicht so richtig. Kein einziges Land hat mich bisher so berührt wie Island. Ich bin eigentlich jemand, der immer Sonne, Strand und Wärme der Kälte vorzieht, aber Island war tatsächlich ein Erlebnis, das ich mit nichts anderes vergleichen kann. Die Natur, dieses Wilde und Raue, die Menschen, die Sprache, dieses Poetische und doch Unberührte haben es mir angetan und deshalb musste ich meine Erlebnisse erstmal verarbeiten, bevor ich sie mit euch teilen konnte.

  • durchschnittliche Tageslänge im März: 10-11 Stunden
  • Sonnenaufgang: 08:15 Uhr
  • Sonnenuntergang: 19.15 Uhr

In diesem Beitrag soll es hauptsächlich um meine Route gehen. Ich war nur kurz da und so musste die Zeit effizient genutzt werden. Das Gute an Island ist, dass die Sonne ziemlich spät untergeht – auch im Winter und so hat man doch sehr viele helle Stunden, in die man sein Programm packen kann. Ich bin normalerweise keine Planerin auf Reisen und möchte mich eher von der Kultur und dem Land treiben lassen. Island ist aber so weitläufig, hat so viel zu bieten, was aber nicht leicht erreichbar ist und genau deshalb, habe ich doch eine Liste mit Punkten erstellt, die ich unbedingt sehen wollte. Da mein Freund der Autofahrer war, sammelte er alles und stellte unsere beste Reiseroute zusammen, die ich euch unten genauer erläutern werde. Wir hatten nur knappe 5 Tage, also begannen wir in Reykjavík und erkundeten die Gegend bis nach Vík y Mýrdal im Süden. Ein ausführlicher Beitrag mit Tipps, Tricks, Apps uvm. folgt schon bald!

Doch bevor ihr mit mir auf Reise geht, müsst ihr den Isländischen Schwur aufsagen!

 

I PLEDGE TO BE A RESPONSIBLE TOURIST.

WHEN I EXPLORE NEW PLACES,
I WILL LEAVE THEM AS I FOUND THEM.

I WILL TAKE PHOTOS TO DIE FOR,
WITHOUT DYING FOR THEM.

I WILL FOLLOW THE ROAD INTO THE UNKNOWN,
BUT NEVER VENTURE OFF THE ROAD.

AND I WILL ONLY PARK WHERE I AM SUPPOSED TO.

WHEN I SLEEP OUT UNDER THE STARS,
I’LL STAY WITHIN A CAMPSITE.

AND WHEN NATURE CALLS,
I WON’T ANSWER THE CALL ON NATURE.

I WILL BE PREPARED FOR ALL WEATHERS,
ALL POSSIBILITIES AND ALL ADVENTURES.

DIENSTAG

Am Tag unserer Ankunft holten wir unser Mietauto und fuhren vom Flughafen in Keflavík etwa 45 min nach Reykjavík. Dort suchten wir uns einen Parkplatz (Achtung: Parken in Reykjavík ist kostenpflichtig) und erkundeten anschließend die Stadt zu Fuß. Wir schlenderten durch Downtown Reykjavík, gingen zum alten Hafen und zum Tjörnin Pond und zur Hallgrimskirkja Kirche. Da es an dem Tag wirklich warm (+5 Grad im März in Island) und sonnig war, beschlossen wir die Sonne und Aussicht zu genießen und zu picknicken. Vorher holten wir uns natürlich noch etwas zu Essen aus dem Supermarkt. Island ist sehr teuer und deshalb verzichteten wir vollständig auf Restaurants und Co. und aßen nur das, was wir uns im AirBnB selbst zubereitet hatten.

Nach unserem Picknick ging es nach Perlan, dem Wonders of Iceland Museum. Auf das Museum selbst hatten wir keine Lust, allerdings liegt es auf einem Hügel, von dem aus man eine super schöne Aussicht hat. Wir hatten das Glück, dass man an dem Tag gratis auf die Aussichtsplattform durfte und somit kein Eintritt fürs Museum zahlen musste. Der 360 Grad-Blick über Reykjavík ist wunderschön und kann ich allen nur ans Herz legen. Wer sich gönnen möchte, kann im Museum auch lecker Essen. Wir waren zu geizig dafür. Als die Sonne allmählich am Untergehen war, gingen wir zum Ferry Terminal Laugarnes, wo wir unser Auto parkten und dort am Strand spazierten und Reykjavík vom Ufer betrachteten. In der Nacht gegen 23 Uhr fuhren wir zum Kleifarvatn See um Nordlichter zu sehen und hatten Glück.
  • Reykjavik Downtown
  • Church Hallgrimskirkja
  • Old Harbour
  • Tjörnin Pond
  • Ferry Terminal Laugarnes
  • Perlan
  • Kleifarvatn Lake

Northern Lights

Allgemeine Tipps:

  • September bis April
  • dunkle Nacht (heller Mond flacht Aurora ab)
  • wolkenloser Himmel
  • weit weg von Lichtverschmutzung
  • hohe Solaraktivität

App Tipp:

  • Aurora

Ortstipps:

  • Grótta Lighthouse: Wichtig ist, dass ihr auf dem Parkplatz vor der kleinen Insel parkt und auch dort bleibt. Wenn ihr bis vor zum Leuchtturm geht, kann es sein, dass die Flut kommt und ihr dort bis zum nächsten Tag gestrandet seid.
  • Kleifarvatn Lake: Der See ist ca. 30 km entfernt von Reykjavík und bietet eine super Aussicht, weil es dort stockdunkel ist.
  • Perlan und Halligram: Die Aussicht vom Museum Perlan und der Kirche Hallgrimskirkja ist nur dann zu empfehlen, wenn die Nordlichter ihre Primetime haben und zwar im Dezember und Januar. Als ich dort war, waren sie dort zu schwach. Also am besten ist es wirklich immer raus aus der Stadt zu fahren.

MITTWOCH

Am Mittwoch machten wir uns gegen 9:30 Uhr auf dem Weg gen Süden. Zwei Stunden von Reykjavík entfernt sieht man von der Straße aus schon den Wasserfall Seljandsfoss und gleich daneben ist der kleinere Gjiúfrabúi-Wasserfall. Kleiner Tipp: Man kann hinter den Wasserfall gehen und das Spektakel sowohl von vorne als auch von hinten bewundern.

Danach ging es zu den Seljavallalaug Hot Springs. Um dorthin zu gelangen muss man vom Seljandsfoss die Ring Road (No.1) bis zur Road 242 Raufarfell fahren. Raufarfell ist direkt nach Þorvaldseyri (The Iceland Erupts-Ausstellung). Da fährt man weiter, bis man ein Schild mit Seljavellir sieht. Wenn es das Auto erlaubt, kann man den Schotterweg entlangfahren, bis zu einem Parkplatz, ansonsten sollte man vorher am Straßenrand parken (so haben wir das gemacht). Von dort aus geht man etwa 20 Minuten einen Trampelpfad entlang. Man erkennt den Weg. Als wir dort waren, lag Schnee und man hat den Weg trotzdem gefunden (FIY Google Maps funktioniert da nicht).

Irgendwann müsste ein kleiner Fluss kommen, den ihr auch überqueren müsst. Spätestens dann wisst ihr, dass ihr definitiv richtig seid. Hinter einem kleinen Hügel solltet ihr dann den Pool erkennen. Wir haben gelesen, dass, wenn man weiter wandert, noch ein anderer Pool kommt. Den haben wir aber ausgelassen, weil uns einfach schon zu kalt war. Ihr solltet bedenken, dass Hot Springs öffentlich sind und es zwar Umkleidekabinen gibt, diese aber nicht gewartet oder geputzt werden. Nehmt euch also dringend Flip Flops, Handtücher etc mit und wenn’s geht, dann macht auch euren Kopf nicht nass, ihr werdet es – wenn ihr anschließend nicht eure Haare föhnen könnt – sonst bereuen.

  • Seljandsfoss Waterfall
  • Gjiúfrabúi Waterfall
  • Seljavallalaug Hot Springs
  • Skogafoss Waterfall
  • Kvernufoss Waterfall
  • Vík y Mýrdal

 

Skogafoss ist mein absoluter Lieblingswasserfall und wenn ihr ihn mal live seht, versteht ihr warum. Er ist ein Traum (siehe Fotos direkt unter „Mittwoch“). Er ist eine Wucht von Wasserfall, dort sieht man aufgrund des Wasseraufpralls auch immer einen Regenbogen. Wenn man die Stufen bis nach oben hochwandert, kann man den Wasserfall von oben sehen und auch oben noch weiter die Landschaft erkunden. Ich kann das nur sehr schwer in Worte fassen, aber die Gegend dort hat mich so berührt. Ich musste an Arche Noa und die Bibel denken, obwohl ich in keinster Weise religiös bin.

Danach ging es zum Kvernufoss Wasserfall. Ein noch sehr unbekannter, den ich gerade mit euch teile – also psht! Entweder man lässt das Auto bei Skogafoss und geht zu Fuß oder man fährt bis zum Skogar Museum (direkt an der Ring Road 1). Nach dem Museum auf der linken Seite, müssten zwei, große weiße Lagerhallen zu sehen sein. Dort kann man parken. Von dort aus geht man nach Osten, hinter die Lagerhallen und an einem Feld entlang. Am Fuße des Hügels ist ein Zaun und eine kleine Treppe, die über den Zaun gestülpt ist. Über diese klettert man und geht dann weiter Richtung Osten am Fuß des Hügels entlang eines kleinen Flusses. Links halten und weiter geradeaus gehen bis ihr den Wasserfall seht. Wie Seljandsfoss kann man auch bei Kvernufoss hinter den Wasserfall gehen.

DONNERSTAG

  • Vík y Mýrdal, Downtown + Church
  • Reyinsfjara Black Sand Beach + Basal Columns
  • Dyrhólaey Lighthouse
  • Sólheimasandur Airplane Wreck
  • Island-Pferde
  • Alternative:Jokulsárlón Iceberg Beach  (2,5 h östlich von Vík)

Am Donnerstag wachten wir im eingeschneiten Vík y Mýrdal, der südlichsten Spitze Islands auf, und starteten den Tag damit das kleine, windige Fischerdörfchen zu erkunden. An dem Tag war es dort wirklich kalt und windig (unserem Empfinden nach zu urteilen zumindest, für die Locals schien das Wetter vollkommen normal und selbst die Straßen waren ab 10 Uhr wieder vollkommen befahrbar). In Vík gibt es eine süße kleine Kirche auf dem Hügel, von wo aus man einen schönen Blick über die Stadt hat.

Anschließend machten wir uns auf dem Weg zurück Richtung Reykjavík, denn wir wollten nun die Punkte abklappern, die wir am Tag zuvor nicht gemacht hatten. Zuerst ging es zum Reyinsfjara Black Sand Beach und den berühmten Basal Columns. Der schwarze Strand liegt genau hinter dem Hügel nach Vìk. Dort wegzukommen, war aufgrund des Wetters ein Kampf.  Direkt am Strand ist auch der Dyrhólaey-Leuchtturm. Leider haben wir diesen nicht sehen können, da es an dem Tag wetterbedingt in Vík sehr schlecht war. Interessanterweise ändert sich in Island das Wetter alle paar Kilometer. An dem Tag haben wir sehr viel Schnee, sehr viel Wind und sehr viel Sonne erlebt.

Das Sólheimasandur Airplane Wreck liegt knapp 20 Minuten Fußweg von der Straße am Black Sand Beach entfernt. Der Weg dorthin fühlt sich aber an wie eine Ewigkeit, weil alles um einen herum genau gleich aussieht und man das Gefühl bekommt auf der Stelle zu gehen. Wie in der Wüste, nur ist es in dem Fall ein schwarzer Sandstrand umgeben von nichts. Das Flugzeugwrack ist in Island mittlerweile DIE Hauptattraktion. Ich glaube aber fast niemand weiß, was da wirklich passiert ist. 1973 hatte ein Flugzeug der United States Navy DC keinen Treibstoff mehr und stürzte am schwarzen Strand von Sólheimasandur an der Südküste Islands ab. Alle überlebten den Aufprall. Später stellte sich heraus, dass der Pilot einfach auf den falschen Kraftstofftank umgeschalten hatte.

Danach ging es für uns zurück nach Reykjavík und auf der Fahrt machten wir die beste Entdeckung. Überall sieht man Islandpferde – wirklich überall. Doch an dem Tag war am Straßenrand eine ganze Herde. Wie der Zufall es wollte, konnte man dort direkt parken, also machten wir das. Kaum war ich ausgestiegen, rannte ich zu den Pferden, pflückte etwas Gras vom Feld und hielt es ihnen hin. Meine Freundschaftsannäherungen blieben von den vorbeifahrenden Autos leider nicht unbemerkt, denn kurze Zeit später, waren sehr viele Leute da und der Farmer kam vorbei und erzählte uns viele Geschichten über seine Schützlinge.

FREITAG

Golden Circle Tour

  • Þingvellir National Park
  • Geysir
  • Gulfoss
  • Gamla Secret Hot Springs
  • Grótta Lighthouse

Am Freitag starteten wir ganz entspannt in den Tag. Nach einem langen Frühstück und einer Spieleinheit mit den ganzen Tieren (3 Hunde und 1 Katze) aus unserem AirBnB, machten wir uns fertig für die Golden Circle Tour. Diese ist sehr sehr touristisch, da man sie an einem Tag von Reykjavík aus machen kann. Darauf hatten wir uns mental bereits eingestellt und deshalb nicht zu hohe Erwartungen an den Tag gesetzt. Wir begannen in Þingvellir National Park, der für das Althing, das Parlament Islands, welches vom 10. bis zum 18. Jahrhundert dort getagt hatte, bekannt ist. Der Park befindet sich in einer Grabenbruchzone, die durch das Auseinanderdriften von zwei tektonischen Platten entstanden ist. An der Almannagjá-Schlucht sind die Felsspalten und Risse sichtbar. Dort kann man auch Tauchen gehen. An dem Tag war dort eine ganze Gruppe.

Von dort aus fuhren wir weiter zum Geysir, um den wirklich viele Menschen standen. Es ist schon verblüffend wie viele Leute es spannend finden, der Welt dabei zuzusehen, kochend heißes und nach faulen Eiern stinkendes Wasser aus einem Loch spritzen zu sehen. Ich zähle mich da dazu! Ist schon ziemlich beeindruckend.
Direkt daneben befindet sich der sagenhafte Gulfoss Wasserfall. Wäre es an dem Tag nicht so voller Touristen bzw nicht so kalt und windig gewesen, wäre er im Rennen gegen Skogafoss ziemlich nah rangekommen. Leider haben die Umstände ihm den Reiz genommen. Aber eine sagenhafte Naturgewalt ist er dennoch.

Mir war an dem Tag zu kalt für alles und die Menschenmasse nervte, also beschlossen wir nach dem Gulfoss Wasserfall in die Gamla Laugin Secret Hot Springs, die gar nicht mehr so geheim sind,  zu fahren. Ein Tipp: Diese heißen Quellen sind nicht öffentlich, daher ist es empfehlenswert im Voraus Tickets zu buchen, damit man nicht anstehen muss. Ein Ticket kostet 23€ (weniger als die Therme Oberlaa). Die Blue Lagoon haben wir absichtlich ausgelassen, da sie erstens viel zu touristisch ist und zweitens einfach unsagbar teuer. Ich sehe es nicht ein 90€ für warmes Wasser zu bezahlen.

 

Abends gingen wir zum Grótta Lighthouse. Das Wetter war tagsüber sehr schön gewesen, weshalb die Wahrscheinlichkeit Nordlichert sehen zu können sehr hoch war. Und siehe da. Die App hat uns nicht enttäuscht!

SAMSTAG

Kveðja Ísland. Sjáumst bráðlega!

Am Samstag schliefen wir aus, packten, spielten mit den Hunden und machten uns dann auf dem Weg zum Flughafen, um das Auto abzugeben. Wir werden definitiv nochmal hinreisen und dann länger bleiben und im Sommer einen Roadtrip entlang der Küste machen.

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PS: Bald gibt es einen vollständigen Beitrag mit allen Tipps, Apps uvm.

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