the ladies. Buchclub | April
the ladies. Buchclub | April
Ach, wie die Zeit vergeht. Schon wieder ist ein Monat um, was bedeutet, dass eine neue Buchreview auf euch wartet. Ihr habt entschieden, wir haben gelesen – der the ladies. Buchclub im April.
Auch im April haben wir uns wieder den unterschiedlichsten Büchern gewidmet. Wie wir sie fanden, was wir dazugelernt haben und ob wir sie noch einmal lesen würden? Tja, die Antworten auf diese Fragen findet ihr in unserer heutigen Review. Humorvolle Geschichten aus Skandinavien, ernstere aus Korea und eine Sammlung feministischer Essays – hier ist bestimmt für jeden etwas dabei.
Worum geht’s?
Mit fünf fing sie an zu arbeiten, mit zehn wurde sie Waise, mit fünfzehn von einem Auto überfahren. Im Grunde deutete alles darauf hin, dass Nombeko ihr Dasein in ihrer Hütte im größten Slum Südafrikas fristen uns sehr früh sterben würde. Wenn sie nicht die gewesen wäre, die sie war – aber die war sie eben: Nombeko war die Analphabetin, die rechnen konnte. (Quelle: Klappentext)
„Die Analphabetin, die rechnen konnte“ ist ein Roman von dem schwedischen Autor Jonas Jonasson. In diesem folgt man der jungen Nombeko, die in einem Slum in Südafrika zu Zeiten der Apartheid aufwächst und sich schon bald sehr absurden Schicksalsschlägen fügen muss. Dass sie sich aus diesen rauszuwinden weiß, lässt schon der Buchtitel erahnen – denn Nombeko ist außerordentlich intelligent.
Meine Review
Jeder der das Buch „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ gelesen hat, der weiß in etwa, worauf er sich hier freuen kann. Eine skurrile Geschichte jagt die nächste und auch die Protagonisten sind alles andere als normal. Nombeko entsorgt noch an einem Tag Fäkalien und an einem anderen hilft sie eine Atombombe zu bauen. Und irgendwie schafft sie es auch nach Schweden, wo sie Holger trifft, den es eigentlich gar nicht gibt. Die Lebensgeschichten ändern sich ständig und gehen Wege, die man sich nicht einmal in den kühnsten Träumen ausdenken könnte.
Und das sollte auch der Grund sein, dieses Buch zu lesen – um eine lustige und skurrile Geschichte zu lesen. Man wird hier geistig zwar nicht großartig gefordert, dafür ist diese Lektüre umso besser geeignet für einen entspannten Abend auf der Couch oder die Liege am Strand. Sie verschafft Heiterkeit und das ist ja schließlich auch schön.
Fazit: Nicht jeder muss dieses Buch gelesen habe, aber jeder sollte es, der sich gut unterhalten oder erfahren möchte, auf welche absurden Ideen Jonas Jonasson diesmal gekommen ist.
Kurz und knapp:
- eine Geschichte, die so keiner erlebt haben kann und uns daher umso besser abschalten lässt
- einfach zu lesen
- das Buch ist recht lang (434 Seiten), man braucht daher ein Weile, bis man durch ist
- ich habe hin und wieder laut lachen müssen, was mir seltsame Blicke seitens meiner Mitmenschen in der U-Bahn bescherte
Worum geht’s?
‚America Town‘ in post-war Korea is a bad place to end up: a garish shanty town of cheap bars and organized prostitution in which mothers fight with daughters over the dollars to be earned off the GIs stationed nearby. For Sookie and her half sister, Hyun Jin, it’s an even worse place to start out from. While still schoolgirls they are introduced by their mother to the seductive pull of American consumer goods, supplied by her soldier lovers, but quickly discovery the high cost in human degradation that goes with them, including child prostitution, rape and the brutal loss of self. (Quelle: Amazon.)
Meine Review
Beide Romane der koreanisch-amerikanischen Autorin Nora Okja Keller befassen sich mit dem Trauma der koreanischen Frauen, welche im Zweiten Weltkrieg von der japanischen Armee gezwungen wurden, als Prostituierte für japanische Soldaten und Offiziere zu dienen. Durch mein Interesse an Geschichte, der koreanischen Kultur und ein Zufall haben mir dieses Buch in die Hände fallen lassen und sofort mein Interesse geweckt. Entdeckt habe ich es in einem Hostel in Costa Rica, in dem es in einer Kiste zum Tausch von Büchern gelegen hat. Meine Rückkehr nach Hause begann also wieder mit einer großen Portion Reiselust und einem neuen Schmöker für kühlere Tage.
Wie hat mir das Buch gefallen? Es war auf jeden Fall keine leichte Kost für zwischendurch, das ist klar. Vor allem die Themen rund um Prostitution und die Ausnutzung von kindlicher Naivität machen einem ganz schön zu schaffen. Aber auch dieser Blickwinkel lässt das Buch nicht zu sehr an Schwere und Traurigkeit gewinnen. Für alle, die sich für die Geschichte der koreanischen Comfort Women und die Nachkriegszeit interessieren eine absolute Empfehlung!
Kurz und knapp:
- Eine Geschichte über kindliche Naivität und die Verirrungen der Menschen in (Nach-) Kriegszeiten
- Eine der Erzählungen, von denen du wünschst, du hättest sie nicht gewusst. Aber auch eine, die wir hören müssen.
- Die Beziehung zwischen den beiden Hauptcharakteren ist lebensecht und wunderschön.
- Beschäftigt weit über die letzten Kapitel hinaus
-
Worum geht’s?
Ich muss ehrlich zugeben, dass als ihr für dieses Buch gestimmt habt, war ich nicht so begeistert. Natürlich wollte ich es ohnehin lesen, aber ich hatte doch erst ein Buch über Feminismus rezensiert. Das Buch hat mich aber vollkommen vom Hocker gehauen. Es hat wirklich Spaß gemacht es zu lesen. Feminist’s Don’t Wear Pink and Other Lies ist eine Sammlung von Essays, die die Aktivistin Scarlett Curtis von Frauen aus allen Lebensbereichen – Schauspielerinnen, Aktivistinnen, Comedians und Schriftstellerinnen – zusammengestellt hat. Einige Essays sind offensichtlich besser als andere, aber insgesamt war es eine erfreuliche Lektüre. Die Aufsätze sind kurz genug, dass das Buch nur so an einem vorbeizieht. Ich habe es im Flugzeug nach Portugal in 3,5 Stunden verschlungen.
Meine liebsten Essays:
Es ist in verschiedene Abschnitte unterteilt: Epiphany, Anger, Joy, Poetry, Action und Bildung. Meine Lieblingsaufsätze kamen aus den Bereichen Epiphany, Anger und Education.
- Der Aufsatz von Kat Dennings, „The Catastrophizer’s Alphabet“, hat mich anfangs etwas verwirrt und danach konnte ich mein Lachen nicht mehr unterdrücken. Jede Frau, die eine übermütige und überfürsorgliche Mutter hatte, wird sich darin wiederkennen.
- Eher aus dem Kontext gegriffen, hat Keira Knightleys Essay „The Weaker Sex“ in einigen Medien mit Zitaten von Kate Middleton die Runde gemacht. Ich kann allen da draußen nur raten es zu lesen. Es ist sehr machtvoll und ein wunderschönes Stück an Literatur.
- „Tell Him“ von Schauspieler Jameela Jamil sollte für alle Männer Pflichtlektüre sein.
- „The Power of the Period“ von Aktivistin Amika George geht vor allem auf die Tamponsteuer ein und warum Frauenhygieneprodukte so hoch besteuert werden wie Luxusgüter.
- Die letzten beiden Aufsätze im Abschnitt „Education“, „f You Can’t See It, How Can You Be It?” und “A Short History of Feminist Theory” waren bei weitem die informativsten im gesamten Buch.
Meine Review
Kritik
Diese Essayserie stellt eine gute Einführung in aktuelle feministische Themen dar. Meine einzige Kritik an diesem Buch ist, dass die Aufsätze tiefgründiger hätten sein können. Vieles, was ich gelesen habe, war wie eine Zusammenfassung eines Problems. Ich glaube jedoch, der Zweck dieses Buches bestand darin, den oder die Leser/In neugierig genug zu machen, um dann selbst zu diesen Themen, Organisationen und Menschen zu recherchieren – was ich selbst nach der Lektüre dieses Buches definitiv auch gemacht habe.
Kurz und knapp:
- sehr gute Einführung in das Thema Feminismus
- Essays sind unterhaltsam und schnell gelesen
- Eindrucksvolle Frauen aus der Unterhaltung- und Medienbranche haben sich dafür zusammengetan und einen Beitrag zur Aufklärung geleistet
- nicht sehr tiergehend
- wer mehr wissen will, muss sich tiefgründigere Lektüre suchen
Ein weiterer Monat mit spannender Lektüre steht uns bevor, denn ihr habt auf Instagram die nächste, literarische Runde bestimmt.
xxx
the ladies
1 Comment
Das Buch über Feminismus hört sich wirklich toll an! <3
Liebe Grüße, Sandra / https://shineoffashion.com/