Über Fast-Beziehungen. Ohne Label. Mit Unsicherheiten
Da stehen wir. Ich eine Tasse in meinen behandschuhten Händen haltend, den Blick starr nach unten gerichtet, leise, in Gedanken versunken.
Tag
Da stehen wir. Ich eine Tasse in meinen behandschuhten Händen haltend, den Blick starr nach unten gerichtet, leise, in Gedanken versunken.
Mein einziger Vorsatz für das neue Jahr ist mich Hals über Kopf zu verlieben. So richtig. Mit Schmetterlingen im Bauch und Appetitlosigkeit und ganz viel Lachen.
Wer hat noch nie mit diesem Satz geantwortet? Klar, keiner wirft den ersten Stein. Sich auf die Vergangenheit zu beziehen, ist eben auch eine einfache Ausrede für die Versäumnisse von heute.
Da sitze ich und werde angeschnallt. Langsam macht sich die Aufregung gepaart mit Angst in mir breit. Meine Nackenhaare stellen sich auf, meine Hände schwitzen, aus mir kommt kein Ton.
Gedichte passen in unseren Alltag und sind nicht veraltet, wie diese, die wir in der Schule aus verstaubten Büchern vorlesen und interpretieren mussten, die wir mit unseren jungen 14, 15 Jahren nicht verstanden haben und sie trotzdem in Einzelteile zerlegten, als wären sie ein menschlicher Körper, den wir von Haut, Haaren, Muskeln und Organen befreien mussten, um zum Essentiellen zu gelangen, dem Herzen.
„Du hast so schöne Haare“, „Deine Haare sind ein Traum“, „Oh Wow! Diese Haare!“ Jedes Mal, wenn ich ein Bild von mir auf Social Media hochlade überwiegen diese Art von Kommentaren.
Der Zweifel ist mein ständiger Begleiter, doch ich möchte ihn zukünftig mit Stolz nach außen tragen. Alle schauen mich an. 30 Schüler sitzen in der Klasse, das macht 60 gespannte, starrende Augen.
Es sind bereits Monate vergangen, aber hier sitze ich an deinem Krankenhausbett mit denselben Gefühlen, die ich bereits vor Monaten hatte.
„Mama, wieso ist der Himmel blau?“ Als Kind möchte man die ganze Welt erklärt haben. Hinter allem und jeden vermutet man einen Grund und dieser will herausgefunden werden.
Einer meiner ersten Tagebucheinträge lautet folgendermaßen: „Hallo mein Name ist Márcia und ich bin 6 Jahre alt. Mama sagt ich hab bald Geburtsag.
In letzter Zeit scheinen alle Menschen um mich herum, mich natürlich eingeschlossen, sich in einer Endlosschleife des super Beschäftigt- und Gestresst-Seins zu befinden.
Wenn das Leben an einem vorbeizuziehen scheint, dann muss man auf die Bremse drücken. Einfach einmal ein bisschen langsamer machen. Uns, Nina und Márcia, geht es gerade genauso.