„Nein“ zum ewigen Lästern

„Nein“ zum ewigen Lästern

„Nein“ zum ewigen Lästern

Mich interessiert, was andere tun und sagen oder wie sie aussehen. Ständig beobachte ich Fremde und mache mir meine Gedanken – leider sind dies oft keine positiven. Doch gibt es wirklich nichts Wichtigeres? Doch! Und ich will dem ständigen Lästern ein Ende setzen.

Muss das denn wirklich sein?

Auf dieser Welt haben wir genug Probleme, sie gehen uns bestimmt nicht so schnell aus. So mache ich mir auch über die großen Fragen des Lebens Gedanken und führe etliche Diskussionen über die Zukunft unseres Planeten. Und dennoch verschwende ich unheimlich viel Energie für das Kommentieren der vielleicht nicht ganz so gelungenen Frisur des Vordermannes oder der fragwürdigen Schuhauswahl einer Mit-Vierziger-Dame in der Straßenbahn. Muss das denn sein? Schon während ich meine Gedanken fasse – häufig verbalisiere ich sie sogar – fällt mir auf, wie ungut ich dieses Verhalten finde. Ich bin richtig genervt. Und zwar von mir!

Das Experiment

Vor nicht allzu langer Zeit saß ich mit meinem Freund auf einer Parkbank und da wir ganz unbewusst Passanten beobachteten, beschlossen wir, ein kleines Experiment zu wagen. Wir sollten etwas für uns Schönes an jeder Person, die an uns vorbeiging, nennen. Das konnte alles sein – die Haare, die Gangart oder vielleicht der Kleidungsstil. Dieses Spiel klingt an sich nicht unheimlich schwer und auch die Umsetzung, wenn man das Spiel denn bewusst spielt, ist machbar. Was mich jedoch schockierte, war, dass uns das „umgekehrte Experiment“, sprich das Verbalisieren negativer Aspekte, noch näher lag.

Wieso ist das Einnehmen einer negativen Haltung so natürlich? Möchte ich ganz unbewusst mein eigenes Ego pushen oder in Läster-Gruppen gar soziale Kontrolle ausüben? Woran es auch immer liegen mag, fest steht: ich möchte kein Mensch sein, der negativ über andere denkt – egal ob beabsichtig oder nicht. Ich möchte das Gute und Schöne in einem jeden sehen, denn jeder hat diese Seiten zu bieten.

Seitdem kursiert eine kleine, aber feine Check-Liste in meinem Köpfchen, die mir bei meinem Vorhaben helfen soll. Immer wieder zähle ich die Punkte auf, bis sie sich irgendwann eingebrannt haben.

Die Check-Liste

  • Urteile, die beim Lästern fallen, würde ich der betreffenden Person nie ins Gesicht sagen. Hierfür empfinde ich mich als viel zu höflich und rücksichtsvoll – doch hinter dem Rücken reden, hat mit diesen Eigenschaften nichts zu tun. Viel eher ist dieses Handeln heuchlerisch. Positive Gedanken sind willkommen und gerne darf auch ein Kompliment ausgesprochen werden.
  • Jeder hat andere Lebensumstände, Umfelder und Geschmäcker  – ich bin nicht das Maß der Dinge.
  • Gemeinheiten sollten in dieser Welt keinen Platz haben!
  • Verhalte dich stets so, wie du auch von anderen behandelt werden möchtest.

Der Prozess

Nike von dem Blog „This is Jane Wayne“ meinte in einer Podcast-Folge, dass die Menschheit und dadurch auch wir, nicht nur dazulernen, sondern auch viel verlernen müssen. Das Abgewöhnen vom Lästern fällt ganz klar in die Kategorie „weg damit“. Der erste Schritt ist hierbei, wie sooft, Bewusstsein für das eigene Verhalten und festsitzende Gewohnheiten zu schaffen. Dann ist der Weg für Veränderung geebnet.


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2 Comments

  • 6 Jahren ago

    Danke dir für deinen tollen Artikel zu dem Thema ????

    Ich nehme mir das auch schon ewig vor und mir fällt es ziemlich schwer, weil manches einfach unbewusst über die Lippen kommt. Vielleicht sollte ich mir auch mal so eine Checkliste zusammenstellen, wie du sie hast ????

    Liebe Grüße ????

    • the ladies.
      6 Jahren ago

      Hallo Michi,
      ich finde mein Vorhaben, obwohl ich mich sehr bemühe, immer noch sehr schwer umzusetzen. Ich erwische mich leider immer noch beim Lästern. Aber gut Ding braucht Weile. Einfach damit anfangen und dran bleiben.
      Ganz liebe Grüße
      Nina